8750 komplette Tage seines Lebens verschläft der durchschnittliche Mensch. Das sind beinahe irrsinnige 24 Jahre, ausgehend von einem durchschnittlichen Endalter von 80 Jahren und damit beinahe 1/3 seines Daseins.
Wie kann es sein, dass Mutter Natur uns soviel Zeit „vergeuden“ lässt, wenngleich man diese doch mit etwas sinnvollerem nutzen könnte als Sie im Bett zu verbringen?
Ganz einfach, weil Schlaf etwas ist das uns überhaupt erst +/- 80 Jahre werden lässt!
Wie wir durch Schlaf unsere geistige Leistungsfähigkeit beeinflussen und wie sich Schlaf auf unser Immunsystem auswirkt erfahrt ihr heute, bevor es in einem meiner nächsten Artikel um den Einfluss von Schlaf auf die Manneskraft gehen wird.
Zu wenig Schlaf macht dumm
Eine gewagte These die aber tatsächlich einen gewissen Wahrheitsgehalt in sich trägt. Die Einflüsse von Schlaf auf die geistige Leistungsfähigkeit sind vielfach untersucht und belegt. Der amerikanische Schlafforscher Mark Rosekind beispielsweise untersuchte die Auswirkungen von Schlafmangel auf die Hirnleistung und kam zu dem Ergebnis, dass eine stetige Verkürzung der Schlafdauer eine rapide Leistungseinbuße unserer Schaltzentrale, des Gehirns, zur Folge hat. Schon bei durchschnittlich nur 6 Stunden Schlaf pro Nacht sank die geistige Leistungsfähigkeit um 13%, bei nur 5 Stunden pro Nacht sogar um 43 Prozent. Wurden nur 4 Stunden geschlafen konnte ein Abfall der Hirnleistung um sage und schreibe 62% festgestellt werden!
Schlaf macht dumm – eine belegte Tatsache die sich schon ab einer durchschnittlichen Schlafdauer von 6 Stunden und weniger bemerkbar macht
Zu wenig Schlaf macht schneller krank
Das Immunsystem ist das biologische Abwehrsystem unseres Körpers. Es verhindert Gewebeschäden durch Krankheitserreger, entfernt unerwünschte Mikroorganismen und sucht in unserem Körper auch nach entarteten Zellen um diese auszusondern und so unschädlich zu machen. Die Gesamtheit des Immunsystems setzt sich zusammen aus mehreren Einrichtungen zu denen bestimmte Organe und Zelltypen sowie Moleküle gehören. Wenn man so will, ist das Immunsystem unser Schutzschild, unsere Barriere vor äußeren Einflüssen die uns möglicherweise schädigen können, ist aber auch die „interne Abteilung“ die sich um Störenfriede in unserem Körper kümmert die hier möglicherweise entstehen.
Ohne unser Immunsystem sind wir weder leistungs- noch überlebensfähig!!
Mitarbeiter der Mellon University in Pittsburgh stellten in Untersuchungen fest, dsss schon geringe Schlafstörungen die Widerstandskraft des Körpers gegenüber Viren stark schmälern können. Sie untersuchten hierzu die Schlafgewohnheiten von 153 gesunden Männern und Frauen über 14 Tage. Den Probanden wurden absichtlich Erkältungsviren verabreicht um deren Resistenz zu bestimmen. Im Ergebnis stellte sich zweifelsfrei heraus, dass die Gruppe mit weniger als durchschnittlich sieben Stunden Schlaf pro Nacht 3x häufiger an einem Schnupfen erkrankte als die Gruppe mit durchschnittlich acht und mehr Schlafstunden. Auch hinsichtlich der Schlafqualität konnten vergleichbare Zusammenhänge festgestellt werden.
Auch an der Universität Lübeck wurde er Einfluss von Schlaf auf das Immunsystem getestet. Man hat einerseits festgestellt, dass unser Immunsystem ein lernfähiges Konstrukt ist und andererseits, dass ausreichend Schlaf eine deutlich bessere Immunreaktion auf Hepatitis A Viren zur Folge hatte als wenn der Schlaf einer Vergleichsgruppe mehrmals gestört wurde. Die Probanden welche für die Studie eine Hepatitis-Impfung erhielten und nicht im Schlaf gestört wurden wiesen auch 4 Wochen nach der Impfung noch eine doppelt so hohe Antikörperkonzentration auf als diejenige Gruppe mit gestörten Schlaf. Es scheint als könne unser Immunsystem im ausgeschlafenen Zustand ein besseres „Krankheitsgedächtnis“ entwickeln und so besser auf einmal erkannte Erreger reagieren.
Mit verantwortlich dafür ist auch die Auswirkung von Schlaf auf hormonelle Gegebenheiten wie das Aufkommen an Wachstumshormon welches dafür bekannt ist zu einer verbesserten Immunantwort beizutragen.
Mögliche Zusammenhänge können auch im hohen Energiebedarf des Immunsystems gesucht werden. Wenn wir schlafen benötigen wir weniger Energie über physiologische Abnehmer und haben so mehr Kapazität für unser Immunsystem übrig, was ein effektives Arbeiten ermöglicht. Schlafmangel und Schlafstörungen verursachen zudem nachweislich Schwankungen im Auftreten von Immunzellen.
Eigentlich ja völlig logisch, denn was machen wir wenn wir krank sind? Zytokine lösen genau aus diesem Grund ein gesteigertes Schlafbedürfnis aus! Ein gerade zu Beginn einer Krankheit in hohem Maße ausgeschüttete Menge TNF reagiert mit unserem Schlafzentrum und macht uns müde. Auch die vermehrte Ausschüttung von Prolaktin und Melatonin spielt in diesen Zusammenhang hinein.
Zu wenig zu Schlafen führt zu enormen Einschnitten hinsichtlich unser Immunabwehr – ERGO- wir werden unter Schlafmangel schneller krank
Resümee
Wir schlafen nicht umsonst beinahe ein Drittel unseres Lebens. Immer mehr Hinweise und Ergebnisse zeigen die essentielle Bedeutung von Schlaf für die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, die Gesundheit die Körperzusammensetzung und vieles mehr das unser Dasein bestimmt.
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