Im ganz klassischen Sinne besteht das Jahr eines Bodybuilders aus zwei unterschiedlichen Phasen. Der Aufbauphase und der Definitionsphase. Während der Aufbauphase wird alles dem Ziel untergeordnet, möglichst viel Muskelmasse aufzubauen. Auch wenn das bedeuten mag, dass man neben Muskelmasse auch Fett aufbaut. Während der Definitionsphase hingegen wird genau das Gegenteil angestrebt. Man möchte möglichst viel Fett abbauen und gleichzeitig die aufgebaute Muskelmasse so gut wie möglich halten. Das klingt theoretisch gut, ist praktisch jedoch nicht zu empfehlen. Warum, das erläutern wir dir in diesem Artikel.
Grund 1: Mehr Körperfett, schlechtere Insulinsensibilität
Je mehr Körperfett man aufbaut, desto schlechter wird in der Regel auch die Insulinsensibilität. Das bedeutet anders ausgedrückt, dass die Kohlenhydrattoleranz alles andere als besser wird. Dadurch wird unterm Strich für die gleiche Menge an Kohlenhydraten mehr Insulin benötigt, es kommt zu stärkeren Schwankungen im Bereich des Blutzuckerspiegels und der Insulinausschüttung und am Ende ggf. zu einer schlechteren Verteilung von Muskel- zu Fettaufbau, hin zu mehr Fett und einer nicht optimalen Ausschöpfung des Muskelaufbaupotentials. Bleibt man hingegen eher „lean“, auch während der Aufbauphase, so verbessert sich die Insulinsensibilität eher noch und man kann besser mit Carbs umgehen und wird ein deutlich besseres Verhältnis von Muskelaufbau zu Fettaufbau haben.
Nun gut. Ganz ohne Fettaufbau wird es aber wohl nicht funktionieren durch eine Aufbauphase zu kommen. Denn für einen Neuaufbau von Gewebe kommt man um einen Kalorienüberschuss einfach nicht herum. Es ist demnach nur entscheidend, dass man rechtzeitig die Reißleine zieht, bevor man wirklich „verfettet“ als FitnessFreak und eher einen langsamen Aufbau von Körpergewicht anstrebt, anstatt sich von Null auf Hundert zu fressen.
Grund 2: Mehr Testosteron durch weniger Körperfett
Wenn du möglichst schlank durch die Aufbauphase kommst, dann hast du den weiteren Vorteil, dass sich dein Verhältnis von Testosteron zu Östrogen ebenfalls in die richtige Richtung bewegt. Und zwar hin zu mehr Testosteron, was unabdingbar ist für den Muskelaufbau und weg von Östrogen, was zumindest für männliche Fitness Sportler eher von Nachteil werden kann. Es gibt natürlich zu bedenken, dass dieser Punkt auch irgendwann zu kippen beginnt. Das bedeutet, es darf nicht das Ziel sein, das ganze Jahr über mit 5% Körperfett herumzulaufen. Denn irgendwann kommt der große Knick in der Kurve und eine zu geringe Menge an Körperfett führt zu einem drastischen Absinken des Testosterongehaltes. Dennoch, weit über 12-15% Körperfett sollte ein FitnessFreak generell nicht kommen. Hormone hin oder her.
Grund 3: Wer keine „On-Season“ hat benötigt auch keine „Off-Season“
Das ist ein weiterer sehr wichtiger Punkt. Wer keine Wettkampfsaison hat, der hat auch keine „Off-Season“. Es macht dann also überhaupt keinen Sinn vollkommen aus allen Nähten zu platzen. Lieber eine ansehnliche Form und Figur erhalten und für den Muskelaufbau von den oberen Gründen profitieren, anstatt sich auf Teufel komm raus hoch zu bulken, nur um in Windeseile bereits unsportlich und dick auszusehen, anstatt sportlich, athletisch und schlank!
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