Das Bodybuilding hat sich verändert. Früher war es noch ein Privileg ein Bodybuilder zu sein. Erinnern wir uns einfach einmal an die Zeiten von Arnold und Co. Gut, keiner von uns wird dabei gewesen sein, aber wir kennen sie alle, die alten Stories. Sie haben das Fitness Business geprägt und sind wahrscheinlich - oder sogar ziemlich sicher - der Grundstein, warum du diesen Artikel hier liest. Damals war Bodybuilding allerdings noch anders. Es ging um andere Ideale. Nicht einfach nur pure Muskelmasse, wie wir das leider heute im Profi-Bodybuilding vorfinden. Selbst Amateur-Bodybuilder haben heute teilweise größere Formate als die Profis von damals. Kein Wunder, dass sich eine Aesthetic-Bewegung entwickelt hat. Doch diese kommt nicht nur von ungefähr. Denn auch das war damals schon angesagt. Man denke nur an Frank Zane. Ein Bodybuilder der alten Schule, der schon damals verstanden hat, worum es eigentlich gehen sollte. Nämlich darum, einen schönen und ausgewogenen Körper aufzubauen. Doch worin unterscheiden sich die Vorgehensweisen von heute, mit denen von damals? Was können wir von den alten Ästhetikern noch abschauen und lernen und wovon können wir am meisten profitieren?
Punkt 1: Das Training
Das Trainingsvolumen dieser Bodybuilder war meist hoch. Genauso wie die Satzzahlen. Was dafür verhältnismäßig gering war, war die Ausbelastungsintensität. Die Kultur die man von heute kennt, dass der Spotter beim Bankdrücken bald mehr Bizepstraining macht, als derjenige der unter der Hantel liegt und eigentlich seine Brust trainieren möchte, die gab es damals recht selten. Wahrscheinlich eher erst mit dem Auftreten der HIT Philosophie die durch Arthur Jones und später sehr aggressiv durch Mike Mentzer vertreten wurde. Zudem wurde viel mehr Wert auf einen guten Pump gelegt. Man trainierte sauberer. Das kann man sehr schön in vielen Videos der goldenen Ära sehen. Und gleichzeitig trainierte man lange und oft. Drei Trainingseinheiten pro Muskelgruppe und Woche mit jeweils hohem Volumen war nichts Außergewöhnliches. Also letztlich all das, was man heute als problematisch ansieht oder niemandem mehr raten würde. All das haben die Jungs von damals gemacht. Sicherlich, auch während der Zeit - oder gerade während dieser Zeit - wurden die erste Steroideinsätze im Bodybuilding bekannt und die Bodybuilder von damals haben sich auch alle mehr oder minder offen dazu geäußert. Doch darum soll es gar nicht gehen. Es muss auch niemand so viel trainieren wie die Jungs damals. Und nur weil sie damit Erfolg hatten, bedeutet das auch noch lange nicht, dass es richtig oder das Beste war, was sie taten. Aber es ist ein schönes Beispiel, dass fast alles geht und man sich nicht zu sehr einschränken lassen sollte, sondern man oftmals vielleicht einfach lieber auf seinen Körper und seine Fortschritte Acht geben sollte, anstatt auf pure Theorie, die man teilweise vermittelt bekommt.
Punkt 2: Die Ernährung
Auch hier ist es nicht anders. Man kann von den unterschiedlichsten Praktiken lesen. Von der Fleisch und Ei Diät mit regelmäßigen Cheat Days, die der heutigen Anabolen Diät verdächtig nahe kommen und die teils von den einzelnen Bodybuildern als Wunderdiät angeprießen wurde, bis hin zu den ersten Ansätzen des Flexible Dietings. Mike Mentzer schreibt schon in seinen frühen Büchern darüber, dass er bis zum Ende seiner Wettkampfvorbereitungen, selbst zur Mr. Olympia Wahl, täglich ein Eis aß. Wichtig war ihm dabei nur, dass er ausreichend Protein zuführte und nicht mehr als 1500kcal zu sich nahm. Den Rest hielt er flexibel und einfach. Und wirklich viel komplizierter muss es auch gar nicht sein. Gramm-genaues Makro-Tracking ist in 99% aller Fällen gar nicht notwendig, solange man sich an seine vorgegebene und der Zielsetzung angepassten Kalorienzahl hält und ausreichend Eiweiß zuführt. Man muss sich also nicht bei allem in „Mikro-Gedanken“ verstricken. Denn wenn die alten Bodybuilder eines wussten, dann wie man Sportler ist und trotzdem gleichzeitig leben kann!
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