Mythen über Mythen. Es gibt viele Artikel über das Entlarven von Fitness Mythen. Doch immer wieder kommen neue hinzu oder es wird deutlich, dass sich einige Mythen - obwohl eigentlich schon mit ihnen aufgeräumt wurde - noch immer extrem hartnäckig halten und es förmlich unmöglich ist, diese zu „entmythifizieren“. Und auch mit den folgenden Mythen ist es so. Sie halten sich hartnäckig und werden geradezu akzeptiert in der Fitness Branche. Wir räumen auf!
Mythos 1: Je mehr Protein desto besser!
Protein ist gut. Doch ist mehr Protein noch besser? Eher nicht! Zumindest nicht dann, wenn man Muskeln aufbauen möchte. Denn hier reicht es absolut aus, den Mindestbedarf an Protein zu decken. Denn mehr bringt für den Muskelaufbau keine entscheidenden Vorteile, wie sich in vielen Studien mittlerweile herausgestellt hat. Während der Aufbauphase mit überkalorischer Ernährung reichen 1,8-2g Protein pro Kilogramm Körpergewicht gut aus. Durch zu viel Protein geht aufgrund der starken thermodynamischen Wirkung nur unnötig viel Energie in Form einer Wärmeabgabe verloren, die man dann nicht mehr zum Muskelaufbau zur Verfügung hat. Top für die Diät, Flop für den Aufbau!
Mythos 2: Du solltest nicht länger als 60 Minuten trainieren
Nach etwa 60 Minuten Training steigt der Cortisolspiegel stark an. Und Cortisol wirkt katabol. Also letztlich das, was wir nicht wollen. Es kommt ggf. zu einem Abbau von Proteinstrukturen. Doch man sollte sich einerseits vor Augen führen, dass Training IMMER katabol wirkt und akute Veränderungen im Hormonprofil keinen Einfluss auf chronische Anpassungen beim Muskelwachstum haben. Man muss also nicht mit einer Stoppuhr trainieren. Trainingseinheiten die länger als 60 Minuten andauern sind kein Problem und beeinträchtigen die Fortschritte nicht.
Mythos 3: Nach 18:00 Uhr keine Kohlenhydrate mehr
Die Grundidee, die Kohlenhydrate am Abend zu reduzieren oder gar ganz zu streichen ist gar nicht schlecht. Denn dadurch soll der Insulinspiegel länger tief und die Fettverbrennung entsprechend länger hoch gehalten werden. Zudem kommt es dadurch dann nachts zu einer verstärkten Wachstumshormonausschüttung. Leider klingt es aber auch hier effektiver, als es letztlich ist. Denn auch hier gilt, akute Hormonausschüttungen haben kaum einen Einfluss auf längerfristige Erfolge und Fortschritte und einen Fettabbau kann man nur durch eine negative Energiebilanz erreichen. Unabhängig davon, wann man seine Kohlenhydrate isst und wie oft man diese am Tag auf dem Teller hat.
Mythos 4: Nüchterncardio zur Fettverbrennung
Dieser Mythos ist eigentlich gar kein Mythos sondern vollkommen richtig. Cardiotraining auf nüchternen Magen, also nach einer nächtlichen Fastenphase, führt tatsächlich zu einer dramatischen Steigerung der Fettverbrennung. Allerdings hat das nichts mit dem eigentlichen Ziel eines FitnessFreaks zu tun, nämlich dem Fettabbau. Solltest du demnach ein Ausdauersportler sein der seinen Fettstoffwechsel trainieren möchte, dann solltest du überlegen, Cardio direkt morgens im nüchternen Zustand einzuplanen. Wenn du jedoch ein FitnessFreak bist und Fett abbauen möchtest, also deinen Six Pack ausarbeiten möchtest, dann geht es beim Cardio rein darum, Kalorien zu verbrennen um in den Zustand einer negativen Kalorienbilanz zu kommen. Wann du dieses Cardiotraining absolvierst ist dann nebensächlich. Teilweise ist es sogar so, dass einzelne Sportler mit einem Snack am Morgen vor dem Training intensiver Cardio Training betreiben, dadurch mehr Kalorien verbrennen und am Ende des Tages dadurch einen Vorteil beim Fettabbau haben.
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