Lange Jahre wurden immer und immer wieder die Trainingspläne der Bodybuilding-Profis in den Magazinen abgebildet. Und zahllose Natural-Sportler haben damit begonnen, diese Pläne nach zu trainieren. Dabei ist es eigentlich gar nicht wirklich interessant zu sehen, wie ein Profi-Bodybuilder trainiert. Viel interessanter wäre es zu wissen, wie er trainiert hat, auf dem Weg zum Profi. In seinen ersten Trainingsjahren, als er all diese Masse zunächst aufbauen musste und noch bevor er zu diversen „Super-Supps“ gegriffen hat. Wir haben uns einmal Gedanken darüber gemacht, wie das Training eines Natural-Sportlers idealerweise aussehen sollte und woran sich ein solcher Sportler wirklich orientieren sollte.
Punkt 1: Nicht zu viel Volumen
Das Trainingsvolumen ist sicherlich der erste Punkt an dem gearbeitet werden muss. Denn all das riesige Volumen, welches Profi-Bodybuilder meist trainieren, kann von einem Natural-Sportler gar nicht umgesetzt werden. Nicht bezogen auf die Möglichkeit das nachzutrainieren, sondern vielmehr bezogen auf die Möglichkeit der Proteinsynthesenaktivität. Wer Muskeln aufbauen möchte, der muss eine positive Proteinbilanz anstreben. Das bedeutet, die Proteinsynthese muss den Proteinabbau übersteigen. Je größer die Differenz, desto höher die Netto Proteinbilanz. Wer nun ein extrem hohes Volumen trainiert, der wird auch einen sehr starken Proteinabbau provozieren. Und um das zu kompensieren muss die Proteinsynthese extrem stark ansteigen. So stark, wie es auf natürliche Weise gar nicht möglich ist. Für den Natural-Sportler muss also gelten, die Proteinsynthese stimulieren und anschließend das Training beenden. Ein niedriges bis moderates Volumen ist hier absolut mehr als ausreichend.
Punkt 2: Die Frequenz ist entscheidend
Die Proteinsynthese nach einer Trainingseinheit bleibt beim Natural-Trainierenden maximal 36-48 Stunden deutlich erhöht. In dieser Zeit finden also die maßgeblichen Anpassungen in Form von Muskelwachstum statt. Möchte man einen dauerhaft erhöhten anabolen Reiz, bleibt nichts anderes übrig, als jeden Muskel kurz und knackig, wie unter Punkt 1 empfohlen, zweimal, besser dreimal wöchentlich direkt zu trainieren.
Punkt: Mit dem Protein nicht übertreiben
Wie viel Protein der Körper zum Wachstum von Muskeln umsetzen kann ist begrenzt. Mehr Protein führt daher entsprechend nicht gleichzeitig auch zu mehr Muskelmasse. Protein kann sogar zum Problem werden im Aufbau. Denn es ist nicht sehr ökonomisch als Energielieferant nutzbar und der Umsatz an Protein verändert sich mit mehr Protein auch nicht. Es ist also deutlich sinnvoller, das Protein während der Diät deutlich zu erhöhen, im Aufbau jedoch zu senken und lieber mehr Kohlenhydrate und Fette zu essen. Diese funktionieren besser als Energielieferant. Denn wenn wir nur Bausteine, jedoch keine Energie zur Verwertung der Bausteine über die Ernährung liefern, müssen wir uns auch nicht wundern, wenn wir entsprechend nicht ordentlich an Muskelmasse aufbauen. Die Energie ist dafür da, dass das Protein überhaupt erst genutzt werden kann. Das sollte man sich unbedingt im Hinterkopf behalten!
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