Jede Frau hat bis zu einem gewissen Alter mit ihm zu kämpfen, er ist ein Teil der Weiblichkeit wenn man so möchte, der Menstruationszyklus. Gemacht ist diese evolutionäre Einrichtung nur aus einem Grund, nicht um die Frauenwelt zu ärgern, sondern um die Fortpflanzung und der Fortbestand der menschlichen Rasse sicher zu stellen.
Viele Frauen haben etwa alle 4 Wochen mit Menstruationsbedingten Einschränkungen zu kämpfen. Alle Frauen werden aber auch außerhalb der Regelblutungen positiv oder negativ vom Menstruationszyklus beeinflusst, da sich das Hormonmilieu auf entscheidende Weise verändert.
Die Frage die sich im Rahmen eines Fitnessportals stellt ist, ob es möglich ist als Frau angepasst an den Menstruationszyklus zu trainieren und so möglicherweise bessere Fortschritte zu machen.
Anatomie des Menstruationszyklus
Der weibliche Zyklus besteht aus periodischen Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut, dem Heranreifen der Eizelle sowie aus parallel dazu verlaufenden Veränderungen des weiblichen Genitals. Gesteuert wird dieser Regelkreis vor allem von im weiblichen Körper dominierenden Hormonen.
Der weibliche Zyklus besteht aus 4 Phasen. Im Laufe dieser Phasen verändern sich sowohl die Körpertemperatur, als auch etliche Hormonstände und beeinflussen damit hauptsächlich die beiden Zielorgane nämlich den Eierstock und die Gebärmutterschleimhaut
In der sog Proliferationsphase (Tage 5-14) hat man als Frau die Periode gerade hinter sich. Eine Eizelle reift heran und es kommt zur Regenation der Gebärmutterschleimhaut. Zwischen 12. und 14. Tag findet der allseits bekannte Eisprung statt. Die Körpertemperatur ist während dieser Phase eher niedriger (Basaltemperatur unter 37 Grad), Progesteronwerte sind ebenfalls nicht maximiert. Der Östrogenspiegel ist erst leicht erhöht nimmt aber dann mit dem Eisprung ab und wird abgelöst von hohen Mengen LH und FSH. In der Proliferations- und besonders die Eisprungphase sind Frauen besonders darauf erpicht sich fort zu pflanzen und folglich Sex zu haben.
Die Sekretionsphase (15.-24. Tag) ist gekennzeichnet durch hohe Progesteron-Pegel die zur Verdickung der Gebärmutterschleimhaut führen. Die Körpertemperatur steigt in dieser Phase an (mehr als 37 Grad). LH und FSH Spiegel sind niedrig auch der Östrogenspiegel weicht hier eher dem Progesteron.
In der ischämischen Phase (ab Zyklustag 25.) kommt es zu einem Mangel an Progesteron und damit zu einer Rückbildung der Gebärmutterschleimhaut, die Körpertemperatur nimmt wieder leicht ab, der Östrogenlevel steigt wieder leicht an.
Die Desquamationsphase (Tage 1-4 des Zyklus) kennzeichnet letztlich den enzymatischen Abbau der Gebärmutterschleimhaut. Die Körpertemperatur sinkt auf unter 37 Grad ab, es bestehen keine Hormonspitzen. In dieser Zeit treten bei vielen Frauen Menstruationsbeschwerden ein.
Fazit
Der weibliche Körper befindet sich in einem ständigen Auf- und Ab und das sowohl auf Seiten der Hormone als auch in Sachen Körpertemperatur. Lassen diese Veränderungen nun auf das Trainingsgeschehen ummünzen oder nicht?
Zyklusorientiertes Krafttraining
Obwohl es allgegenwärtig ist, liegen zu einem Zyklus orientierten Krafttraining bei Frauen bis dato nur sehr wenige Daten vor. Die rein theoretische Betrachtung der sich ständig ändernden mitunter leistungsrelevanten Hormonpegel bei Östrogen und Progesteron sowie die Änderungen auf Seiten der Körpertemperatur von denen man annehmen könnte Sie wirken sich auf enzymatische Aktivität aus zeigen sich in der Praxis weit weniger relevant.
Datenerhebungen aus olympischen Wettkämpfen weiblicher Athletinnen zeigen keinerlei Zusammenhänge zwischen Medaillengewinnen und dem Menstruationszyklus, sprich der am jeweiligen Tag möglichen Leistungserbringung. Bekannt ist allgemein, dass Menstruationsbeschwerden bei Sportlerinnen oftmals weniger ausgeprägt auftreten als bei Nicht-Sportlerinnen. Generell beeinflussen Frauen in der menstruellen Phase wenn überhaupt negative Begleiterscheinungen wie Bauchkrämpfe oder Unterleibsschmerzen. Längere oder sehr intensive Trainingseinheiten werden oftmals durch starke Blutungen gehandicapt. Ein drastischer hormonell-bedingter Leistungseinbruch lässt sich NICHT generell beobachten.
Letztlich ist es zudem die stark ausgeprägte Individualität der Auswirkungen eines Zyklus die eine standardisierte Gestaltung des Trainings angelegt an den weiblichen Zyklus unmöglich macht.
Resümee
Trainingspläne die sich am weiblichen Zyklus orientieren sind bis dato eine absolute Seltenheit und das aus gutem Grund. Theoretisch hormonelle und thermische Veränderungen haben nur in wenigen Fällen einen signifikanten Einfluss auf die Leistungserbringung der Frau
Kommentare (0)