Wie Fitness mein Leben veränderte!

Wie Fitness mein Leben veränderte!
Wir möchten dir gerne eine reale Geschichte vorstellen, welche dir vielleicht nicht nur einen Motivationsschub geben kann, sondern die du deinen Freunden und Bekannten zeigen kannst, wenn sie mal wieder der Ansicht sind, dass der Sport, den du so intensiv betreibst völlig überbewertet wird.

Wie alles Begann...

Um auf die Veränderung in meinem Leben aufmerksam zu machen, muss ich beginnen aus meiner Kindheit zu berichten. ... schon sehr früh merkte ich, dass ich anders als die anderen Kindern war. Denn mein rechtes Bein, auf welchem ich in jungen Jahren versuchte zu laufen, hielt der Belastung nicht stand. Ohne meine Krankheit groß auszuführen, hatte ich seit meiner Geburt ein muskulär unterentwickeltes Bein. Diese Anomalie ist sehr selten, denn normalerweise ist ein größerer Teil des Körpers davon betroffen, meist der gesamte Unterkörper oder krankheitsbedingt der gesamte Körper. Um nicht von meiner eigentlichen Geschichte abzuschweifen, möchte ich nicht genauer auf die Erkrankung eingehen. Bildlich kann man sich vorstellen, dass mein Bein sehr dünn und abgemagert wirkt, jedoch die volle Länge besitzt. Meine Erkrankung wirkt sich leider auch auf meinen Laufstil aus, sodass ich schon zu Zeiten des Kindergartens, aber besonders in der Schule nur sehr wenige Freunde gefunden habe, denn für die Kinder war ich immer der Außenseiter, der nicht richtig rennen und spielen konnte. Man sollte meinen, ein Kind, was nur eine komische Gangart aufweist und ansonsten top fit ist, sollte doch Freunde finden können, allerdings war dies nicht der Fall. Dies hat mich zu dieser Zeit sehr belastete, denn zu Hause war meine Behinderung im Kindesalter für alle normal. Meine Mutter musste mit ansehen, wie ihr Kind immer depressiver wurde, denn auch Mobbing stand in der Grundschule an der Tagesordnung. Durch die Belastung auf meine Psyche konnte ich dann leider auch nicht wie geplant aufs Gymnasium, sondern nur auf die Realschule, wo ich 1 Mal die Klasse wechseln musste, da das Mobbing überhand nahm. Diese Zeit war sehr schlimm für mich und ich verschloss mich immer weiter gegenüber meiner Umwelt. Vom jetzigen Zeitpunkt betrachtet, werde ich diese Zeit nie vergessen können, denn sie prägte mich über Jahre hinweg. Die Depressionen fanden ihren Höhepunkt und ich bekam nach psychologischem Gutachten Antidepressiva verschrieben, welche bei mir zu starker Müdigkeit führten und meinen allgemeinen Zustand noch verschlechterten, ebenso wie meine schulischen Leistungen. Mein Vater kam zu diesem Zeitpunkt auf die Idee, dass ich mir doch einen Sport suchen sollte, denn eine Gemeinschaft könnte mir gut tun und so auch evtl. meinen Zustand verbessern. Ich blieb zu diesem Zeitpunkt in der 6ten Klasse sitzen und verzweifelte so langsam an meinem Leben. Die Frage, warum nur Ich, stellte ich mir schon gar nicht mehr. Wenn ich so zurückschaue, dann denke ich mir, dass ich sicher auch selbst gewisse Fehler gemacht habe und mich zu schnell beeinflusst lassen habe, allerdings wusste ich es zu diesem Zeitpunkt einfach nicht besser. Zurück dazu, dass mein Vater mir Vorschlug Sport zu treiben. Ich war erst nicht begeistert, wie auch, was sollte ich denn für einen Sport machen, mit so einem Bein und warum überhaupt, was soll mir das bringen? Der erste Versuch mich beim Bogenschießen anzumelden, schneiderte an mir, denn irgendwie wollte ich gar nicht unter Menschen, die mich beobachten und wieder mobben oder verurteilen würden. Meine schlechten Erfahrungen saßen einfach zu tief, doch mein Vater gab nicht auf und dafür bin ich ihm heute sehr dankbar! Er hatte selbst früher Kraftsport getrieben und ich kannte auch Bilder, wie muskulös er damals war. Doch mit meiner Behinderung Muskeltraining betreiben, wie soll das effektiv gehen und will ich das überhaupt? Kurz gesagt, er überredete mich nach ein paar Tagen dazu in ein Studio zu gehen, bei welchem ein guter Freund der Familie der Studioleiter war. Ich kann mich noch an den ersten Tag erinnern, als wäre es gestern gewesen. Ich kam in das Studio und wurde herzlich empfangen. Auch die anwesenden Mitglieder sprachen mit mir und fragten mich, was ich denn habe und fingen sofort an mir Mut zuzusprechen und waren regelrecht begeistert davon, dass ich trotz meiner Einschränkung bei Ihnen im Studio trainieren möchte. Ich war sehr überrascht über diese Reaktionen und ich hinterfragte die Situation auch. Heute glaube ich, dass ich einfach nur Glück hatte, an die richtigen Leute geraten zu sein. Der erste Tag im Studio gestaltete sich nicht so einfach. Mir wurde alles gezeigt und unser Bekannter führte mich in die Welt des Trainings ein, natürlich wurde meine Behinderung dabei berücksichtigt. Dabei fiel mir auf, dass ich die meisten Übungen ausführen konnte. Natürlich wurden von mir die Übungen für die Beinmuskulatur nur durch mein gesundes Bein ausgeführt, aber das war irgendwie ok, es belastete mich nicht. Ich hatte mit wesentlich mehr Problemen gerechnet. Ich sollte dazu sagen, dass es zu diesem Zeitpunkt medizinisch schon eindeutig war, dass sich der Zustand meines rechten Beines nicht mehr bessern würde.

Wie sich meine Leben plötzlich veränderte!

Das intensive Krafttraining machte mir Spaß und schon bald ging ich fast jeden Tag nach der Schule ins Studio, um meine Fortschritte zu verbessern. Zu dem Zeitpunkt ging ich in die 8te Klasse und meine Leistungen wurden plötzlich besser. Ich wusste selbst, dass ich nicht gerade dumm war, allerdings fiel mir das Lernen viel leichter und nicht nur dass, sondern auch meine Mitschüler fingen an mich zu respektieren. Ich denke, es lag einfach an meiner negativen Lebenseinstellung, welche ich reflektierte „der Arme Behinderte, der kein Spaß am Leben hat“, war natürlich ein gutes Ziel für unausgelastete und frustrierte Jugendliche in dem Alter. Da ich aber durch das Training und auch den Kontakt mit Menschen, einfach selbst wieder Lebensfreude empfand, spiegelte sich mein Selbstbewusstsein auch auf die Menschen in meiner Umgebung. Ich öffnete mich gegenüber anderen und das kam sehr gut an. Ich hatte wirklich zum ersten Mal Freunde, die mich respektierten und etwas mit mir unternehmen wollten. Ebenfalls machte mein Körper durch das Training wirklich gute Fortschritte. Sogar die Mädchen fingen an mich zu beachten, obwohl ich vorher noch nicht einmal Luft für sie war. Der Sport hatte mein Leben verändert und nicht nur das, er machte es erst lebenswert, wie konnte ich nur vorher so leben?! Wenn ich jetzt mit Anfang 20 zurückschaue, bin ich meinem Vater für seine Hartnäckigkeit unendlich dankbar, denn er hat aus mir wieder einen frohen Menschen gemacht. Natürlich möchte ich auch meiner Mutter danken, denn diese stand mir immer zur Seite! Auch wenn das Training anfänglich sehr hart war und ich selbst auch nicht immer gute Tage hatte, habe ich immer mein Ziel vor Augen gehabt und dieses wollte ich erreichen. Ich bin heute noch erstaunt, was der Sport aus mir gemacht hat. Ich hatte wieder eine Lebensaufgabe gefunden und dies wirkte sich auf mein ganzes Leben aus. Vor 2 Jahren begann ich dann meine Ernährung umzustellen und die Ergebnisse meines Trainings wurden noch deutlicher. Nach der Realschule machte ich mein Abitur, was niemand von mir gedacht hätte und ich selbst noch nicht einmal. Heute bin ich Angestellter in einer Bankfiliale und möchte mich noch weiter bilden. Ich trainiere immer noch fleißig, denn wie könnte ich etwas aufgeben, was mein Leben so verändert hat? - Allerdings möchte ich mich auch immer weiter verbessern, denn ich bin süchtig nach diesem Sport – dass ich sowas mal sagen würde… Das harte Training hat sich auch definitiv gelohnt. Ich wiege derzeit 88 kg mit einem Körperfettanteil von 8% und bin sehr stolz auf meinen Körper. Erstaunlich ist es auch, dass meine Gangart sich verbessert hat. Natürlich kann ich immer noch nicht ganz normal laufen, werde ich auch nie können, allerdings ist diese Veränderung ein kleines Wunder für mich. Ich gehe jetzt ganz anders mit meiner Behinderung um und habe sogar seit 2 Jahren eine feste Freundin. Ich will nicht zu dick auftragen, aber ich denke dass ich ein lebender Beweis dafür bin, was der Fitnesssport und auch die damit verbundene Disziplin, die dahinter steht bewirken können. Natürlich kann ich nicht sagen, inwiefern der Sport sich auf andere auswirkt, aber ich kann für mich sagen, dass das Training mein Leben komplett geändert hat. Wer weiß, wie mein Leben ohne meinen eingeschlagenen Weg verlaufen wäre… Wir bedanken uns nochmals bei dem Interviewten für diese ergreifende Geschichte! Autor: Melodie Parker
Tags: Fitness Training

Kommentare (2)

Amon

June 22, 2014 20:13

Sehr nette Geschichte, ich bin vielleicht etwas anders als manche Leute die Kraftsport betreiben aber motivieren konnten mich diese Erfolgsgeschichten und Videos noch nie. Aber vielleicht ist es ja eine Motivation für andere :) Die einzige Person die mich je inspiriert hat ist Bruce Lee, aber mehr durch seine philosophische Art in Verbindung mit hartem Training.

Kevin klepzig

June 23, 2014 03:02

Sehr gute Geschichte, Respekt !! Und es motiviert mich ehrlichgesagt auch !

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