Viele Athleten haben besonders zu Beginn des Trainings Probleme mit ihrer Griffkraft. Wie du damit umgehst und was du dagegen tun kannst, möchten wir dir in unserem heutigen Artikel erläutern.
Das Problem
Beginnst du mit dem Training oder bist auch schon etwas länger beim Training dabei, kann es bei bestimmten Übungen zu Problemen mit der Griffkraft kommen. Typische Übungen sind Latziehen, Rudern und vor allem Kreuzheben, also meist Grundübungen. Besonders beim Kreuzheben, können hohe Gewichte zum Einsatz kommen - die Griffkraft und das Zusammenspiel mit den Unterarmen kann evtl. nicht stark genug sein, um mehrere Wiederholungen auszuführen. Ärgerlich ist das ganze meist natürlich schon aus dem Grund, da die eigentliche Zielmuskulatur, häufig der Latissimus oder andere Rückenmuskulatur, noch genügend Kraft zu Verfügung hätten, um das Gewicht zu bewegen. Gehen dann beim Rudern beispielsweise die Hände auf, wird evtl. die Zielmuskulatur nicht ausreichend belastet um einen neuen Reiz zu setzen. Die Folge ist, dass das Training bezüglich Kraftsteigerung und besonders Muskelaufbau häufig nicht zum entsprechenden Erfolg führen.
Was kann ich gegen eine schlechte Griffkraft machen?
Grundsätzlich wird sich eine schlechte Griffkraft über die Zeit meist selbst beseitigen. Dafür müssen jedoch auch schwere Übungen durchgeführt werden, um die Unterarme und die Griffkraft beim Aufbau des Körpers zu unterstützen. Wer von Beginn an viele Zugübungen durchführt, bei welchen das Problem meist auftritt, der sollte nicht so große Probleme haben. Dabei ist die richtige Technik und das richtige Gewichte Voraussetzung. Wenn Anfänger direkt zu hohe Gewichte benutzen und die Technik dementsprechend schlecht ist, wird häufig die Griffkraft ebenfalls versagen. Die erste Möglichkeit wäre somit ein Technikcheck. Wenn du deine Technik überprüft hast und diese evtl. doch nicht ganz passen sollte, dann kommt es meist zu einer Reduzierung des Gewichtes, um die Übung gut ausführen zu können. Oft reicht danach auch wieder die Griffkraft aus und wird bei der langsamen Steigerung von Gewichten wieder mitkommen.
Wichtig ist es, dass du überhaupt schwere Zugübungen einbaust, denn durch beispielsweise Kreuzheben, wirst du deine Unterarme stark mitbelasten und so automatisch auch bei der Steigerung des Gewichtes deine Griffkraft immer mittrainieren können. Bei sehr schwachen Unterarmen und wenig Griffkraft können spezielle Übungen eingesetzt werden, welche du in unserem Artikelarchiv finden wirst, um deine Griffkraft zu trainieren.
Auch die Möglichkeit von unterschiedlichen Grifftechniken kann dabei helfen, die eigene Griffkraft aufzuwerten. Ein sehr gutes Beispiel hierfür wäre beim Kreuzheben statt dem Obergriff mit beiden Händen, einen Kreuzgriff zu verwenden, bei welchem du eine Hand im Obergriff und die andere im Untergriff hältst. Durch den Kreuzgriff kann die Stange wesentlich schwieriger aus den Händen rutschen.
Was ist mit Equipment, wie beispielsweise Zughilfen und Magnesium?
Grundsätzlich spricht nichts gegen solche Hilfsmittel. Allerdings besitzen Zughilfen einen gewissen Nachteil. Zughilfen sollten erst dann verwendet werden, wenn es wirklich um sehr hohe Gewichte geht. Wer schon sehr früh mit Zughilfen beginnt, der wird sich oft selbst ein Bein stellen.
Durch die
Zughilfen wird die Griffkraft bei dauerhaften Einsätzen nicht mehr weiter trainiert, auch die Unterarme werden entlastet. Die Folge ist, dass besonders im Anfängerbereich, wo die Trainingsgewichte schnell angehoben werden können, die Griffkraft nicht mittrainiert wird. Bei einigen Athleten kann dies egal sein, allerdings nicht bei jenen, die ohnehin schon wenig Griffkraft besitzen. Wird das Training mit den Zughilfen weiterhin durchgeführt, kann dies zu einem noch größeren Ungleichgewicht führen. In Folge dessen empfehlen wir dir, Zughilfen nur als Fortgeschrittener zu verwenden und nur bei dem Einsatz von sehr hohen Gewichten.
Magnesium ist für die Griffkraft eine recht gute Hilfe. Dabei bietet sich die Flüssigvariante an. Ein bisschen in die Hand geben, in beiden Handflächen verteilen und kurz warten. Die Hände sind danach sehr trocken und du erreichst hierdurch einen super Grip an der Stange. Eigentlich sprechen nur zwei Sachen gegen Magnesium. Zum einen trocknet das Magnesium die Hände stark aus und auf der anderen Seite ist es leider nicht in jedem Studio erlaubt Magnesium zu benutzen.
Fazit
Bei geringer Griffkraft solltest du immer zuerst einen Technikcheck durchführen. Als Anfänger wirst du meist über ein normales Training deine Griffkraft ebenfalls schnell steigern – gib deinem Körper etwas Zeit, verwende jedoch möglichst keine Zughilfen. Als Fortgeschrittener können Zughilfen bei sehr schweren Gewichten sinnvoll sein, sollten jedoch intelligent eingesetzt werden. Wer wirklich große Probleme hat, kann durch Unterarmtraining und Griffkraftübungen versuchen seine Griffkraft zu verbessern. Magnesium eignet sich grundsätzlich für jeden, besonders auch für Athleten, welche schnell schwitzige Hände bekommen.
Autor: Melodie Parker
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