Das ist natürlich eine gute Frage, die nicht einfach mit Ja oder Nein beantwortet werden kann. Denn zunächst einmal muss genau bestimmt werden, was einen Fitness Freak denn genau ausmacht. Als Powerlifter oder Kraftdreikämpfer ist man vornehmlich an Kraft interessiert. Es geht darum, in den „Big 3“, also Kreuzheben, Kniebeugen und Bankdrücken möglichst hohe Maximalkraftwerte zu entwickeln. Die optische Komponente wie Muskelaufbau und Definition, sind dabei weniger von Interesse. Oder besser ausgedrückt, diese Faktoren dienen als Mittel zum Zweck. Eine hohe Muskelmasse ist nur daher anzustreben, weil mehr Muskeln auf mehr Kraft bedeuten. Und eine Reduktion des Körperfettanteils wird hauptsächlich dazu angewendet, um in eine tiefere Gewichtsklasse zu kommen.
Bei einem typischen Fitness Freak ist in der Regel das genaue Gegenteil der Fall. Man ist daran interessiert, viel Muskelmasse aufzubauen, diese auszudefinieren, indem der Körperfettanteil maximal reduziert wird, um ein optisch und ästhetisch Ergebnis zu erhalten. Hier wird wiederum Kraft zum Mittel zum Zweck verwendet. Es ist zwar schön stark zu sein, doch nicht wirklich essentiell. Wollen wir uns also einmal die Vor- und Nachteile von Powerlifting-Training für Fitness Freaks anschauen.
Kraft folgt Masse
Das ist kein in Stein geschriebenes Gesetz, allerdings zeigt sich dieses Phänomen speziell bei natural trainierenden Sportlern sehr häufig. Wobei man auch hier sagen muss, der Kraftaufbau ist in den seltensten Fällen parallel zum Muskelaufbau und dieser Prozess ist auch nicht linear. Meist geschieht das Ganze eher in Schüben. Bei Kraft- wie auch Muskelwachstum.
Ein Fitness Freak sollte also in jedem Fall darauf achten, möglichst stärker zu werden. Allerdings muss dies für einen Fitness Freak nicht im typischen Maximalkraftbereich sein. Wer seinen Fokus eher auf Muskelaufbau und optische Ergebnisse legt, sollte vielmehr darauf achten, im moderaten Wiederholungszahlenbereich von 8-12 Wiederholungen möglichst stark und immer stärker zu werden.
Fokus auf „The Big 3“
Natürlich, für einen Powerlifter sind die „Big 3“ die dominanten Übungen. Hier gilt es „perfekt“ zu werden. Sowohl in Technik, als auch in Kraft. Das Ganze Training ist einzig und alleine darauf ausgelegt, sich hier progressiv zu steigern.
Für einen Fitness Freak gilt es ebenfalls, stärker zu werden in den wichtigen Grundübungen. Allerdings sollte nicht der komplette Fokus darauf liegen. Denn für Fitness Freaks geht es auch darum, einen ausgewogenen Körper aufzubauen. Entsprechend muss dieser auf Stärken und Schwächen analysiert werden und der Trainingsplan sollte sich darauf ausrichten. Das bedeutet, Volumen, Intensität und Übungsauswahl wird anhand des eigenen optischen Auftretens ausgelegt. Isolationsübungen sind dann keine Schande, wie man heute oftmals meinen könnte, sondern haben ihre Daseinsberechtigung. Wenngleich Isolationsübungen mehr als Ergänzung denn als Fokus angesehen werden sollten.
Nicht alle Powerlifting Techniken sind auch gute Bodybuilding Techniken
Nicht alles was bei der Übungsausführung für den Powerlifter nützlich ist, muss zwangsweise auch gut für den Ästhetik-Sportler sein. Bodybuilder sollten sich beispielsweise noch viel stärker auf Bewegungskadenz, kurze Pausen und die Betonung einzelner Bewegungsphasen konzentrieren. Denn zum Muskelaufbau können diese tatsächlich einen großen Unterschied ausmachen. Lange Belastungszeiten und kueze Pausen sind für den Bodybuilder wichtiger als für den Powerlifter, der einfach „nur“ stärker werden will.
Fazit:
Für einen Fitness Freak ist es eine absolut gute Idee, darauf zu trainieren, stärker und kräftiger zu werden. Powerlifting-Zyklen sind mit Sicherheit gute Möglichkeiten, um einen guten und kräftig massiven Körper zu entwickeln. Man darf sich allerdings nicht zu sehr in solche Praktiken verrennen und sollte sein eigentliches Ziel nicht aus den Augen verlieren. Spezifische Ziele benötigen spezifische Vorgehensweisen.
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