Wer sich mit seinem Körper und den darin stattfindenden Vorgängen befasst, stößt zwangsläufig irgendwann auf die Funktionen die Hormone übernehmen. Hormone sind allgegenwärtig und zirkulieren nach Bedarf in unterschiedlicher Menge dauerhaft durch unseren Körper. Für Sportler sind die Auswirkungen einiger Hormone als positiv zu bewerten, andere hingegen vermitteln eher negative Einflüsse während wieder andere sowohl „Good-Guy“ als auch „Bad-Guy“ sein können.
Ich möchte heute die zwei wichtigen Hormone Insulin und Leptin kurz und knapp vorstellen.
Was sind Hormone?
Bei Hormonen handelt es sich um Signal- und Botenstoffe die an der Regulation von Körperfunktionen beteiligt sind. Gebildet werden Hormone in einzelnen Zellen, Hormon bildenden Geweben oder Drüsen. Als Beispiel für derartige Drüsen sind uns allen die Schilddrüse, die Bauchspeicheldrüse aber auch die Hoden und die Eierstücke bekannt. Hormone können entweder ins umliegende Gewebe (parakrin) oder in die Blutgefäße (endokrin) abgegeben werden. Ihre Wirkung entfalten Hormone immer über die Bindung an einen Rezeptor der Zielzelle. Nur wenn das Schloss an der Zelle passt kann das Hormon als Schlüssel hier eine Reihe von Vorgängen in der Zelle auslösen die man in der Fachsprache als Signalkaskade bezeichnet. Die Wirkung von Hormonen ist zeitlich begrenzt. Man bezeichnet diesen Zeitraum als Halbwertszeit.
Fazit
Hormone sorgen für reibungslose, bedarfsgerechte Vorgänge in unserem Körper und sind allgegenwärtig!
Insulin – Das Speicherhormon
Insulin kann bester Freund aber auch größter Feind für Sporttreibende sein. Seine hauptsächliche Funktion ist es, den Blutzuckerspiegel bei einem zu hohen Aufkommen an Glucose wieder auf einen normalen Level zu reduzieren. Hierzu sorgt es für die Einschleusung von Glucose in die Zielzellen, von denen Muskeln, die Leber aber auch die Fettzellen einen hohen Stellenwert einnehmen. Da es damit den Aufbau von Energiedepots fördert, wird es auch als anaboles Hormon bezeichnet. Ein tolles Wort für all diejenigen, deren Zielsetzung Muskelaufbau ist, ein böses Wort wenn es um den Aufbau von Fettdepots geht.
Bestimmte Zellen der Bauchspeicheldrüse schütten Insulin besonders bei zuckerhaltigen Speisen mit einer hohen glykämischen Last oder bei der generell hohen Aufnahme von Kohlenhydraten aus.
Wer Insulin allzeit zu seinem Freund haben möchte, sorgt für eine Ernährung die nur ganz gezielt eine signifikante Produktion von Insulin hervorruft. Die beste Zeit hiefür ist nach dem Training, also Post-Workout, da hier die Energiespeicher der Muskeln gerade geschwächt wurden und darum besonders hier erhöhter Bedarf in Form einer verbesserten Sensibilität der Rezeptoren an den Zielsellen vorhanden ist. Nimmt man zu einer anderen Zeit zu viele Kohlenhydrate über seinen Bedarf auf, werden diese zwangsläufig auf die oben beschriebenen Speicher aufgeteilt und können damit natürlich auch die Fettverbrennung (einen katabolen Prozess) an der Fettzelle signifikant hemmen.
Fazit
Die beste Zeit für hochglykämische Kohlenhydrate und damit Insulin ist nach dem Training
Leptin
Auch Leptin zählt zu den Hormonen. Gebildet wird es hauptsächlich in den Fettzellen. Leptin vermittelt sättigende Signale und ist so in die Langzeit-Regulierung von Hunger und Sättigung involviert. Wenn man den Leptinspiegel im Körper bestimmt, lässt sich daraus eine Aussage zum Energiestatus des Körpers treffen. Grundsätzlich gilt: Je weniger Körperfett man vorzuweisen hat, desto weniger Leptin wird ausgeschüttet und desto weniger wird hier Sättigung signalisiert, was die Bemühungen im Rahmen einer Diät natürlich erschwert. Zu wenig Leptin führt zudem zu einer Abnahme des Schilddrüsenhormonaufkommens und ist so mit daran verantwortlich das es zum „Einschlafen des Stoffwechsels“ kommt.
Besonders adipöse Personen haben Probleme mit einer Leptinresistenz. Hier reagiert das Gehirn nicht mehr auf Leptin und sorgt trotz ankommender Signale hinsichtlich eines Überaufkommens an Energie fortwährend für Hungergefühle. Besonders Sport kann den Weg aus diesem Teufelskreis ebnen.
Für normalgewichtige Trainierende gilt, den Leptinspiegel über strategisch klug eingesetztes Cheating in Zeiten stark hypokalorischer und stark kohlenhydratarmer Phasen immer wieder kurzfristig zu erhöhen.
Fazit
Leptin signalisiert den Energiestatus in unserem Körper und reguliert das Sättigungsempfinden
Resümee
Unglaublich wie weitreichend der Einfluss mancher Hormone ist und sie stark wir mit unseren sportlichen Bemühungen davon abhängig sind, diese für uns zu manipulieren. Für Insulin und Leptin habe ich nun bereits Wege aufgezeigt. Teil 2 wird sich mit weiteren interessanten Hormonen befassen.
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