Testosteron Booster Betrug

Nein es handelt sich nicht um einen Schreibfehler. Neuere Studien zur als Testosteron-Booster gehandelten D-Asparaginsäure (DAA) offenbaren Auswirkungen für die kein FitnessFreak der Welt Geld ausgeben würde.

DAA – Was ist das?

Asparaginsäure (auch bekannt als D-Aspartat) ist eigentlich nichts weiter als eine Aminosäure die hier eben in Ihrer D-Form vorkommt. Nur als solches und nicht als L-Asparaginsäure sollte man es dafür verwenden den Testosteronspiegel zu beeinflussen. In der Theorie soll DAA im Gehirn in einen Signalgeber namens NMDA (N-Methyl-D-Aspartat) umgewandelt werden, welcher wiederum für eine Ausschüttung des sog. GHRH (Growth Hormone Releasing Hormon) sorgt. GHRH ist seinerseits nun dafür zuständig weitere Signalgeber (PRFs, Wachstumshormon und GnRH) zu bilden die nun alle drei das Aufkommen an LH (Luteinisierendes Hormon) und FSH (Follikelstimulierendes Hormon) erhöhen, welche im weiteren Verlauf die Hoden (oder die Eierstöcke) zu einer erhöhten Testosteronproduktion auffordern. Auch in den Hoden ist DAA aktiv, indem es ein bestimmtes Protein namens STAR hoch reguliert, welches als „Flaschenhals der Testosteronproduktion“ angesehen wird, da es das zur Bildung von Testosteron notwendige Cholesterin in die Kraftwerke betreffender Testosteron bildender Zellen transportiert. Nur sehr wenige Studien belegen einen echten Einfluss von DAA auf die LH und Testosteronproduktion an Versuchstieren. In einer Untersuchung an Ratten ist die Rede von einem LH-Anstieg in Höhe von 107% nach 6-tätiger Supplementierung und sogar 133% nach 12-wöchiger Einnahme, sowie einem Anstieg des Testosteronaufkommens nach 6 Tagen um 115% und nach 12 Tagen um 142%. Fazit In der Theorie greift DAA in den Testosteronhaushalt ein. Ob sich Ergebnisse aus Tierstudien auch am Menschen bestätigen sehen wir jetzt

Kein Effekt von DAA an trainierten Probanden in Verbindung mit Krafttraining

Eine der neueren Studien zu DAA stammt aus 2013 und befasste sich mit dem Einfluss einer Einnahme von 3g DAA pro Tag (oder eines Placebos) auf Muskelkraft, Körperzusammensetzung und das endogene Testosteronaufkommen an trainingserfahrenen Probanden in Verbindung mit einem standardisierten schweren Krafttraining 4x die Woche. Im Ergebnis führte die Einnahme von DAA zwar zu einem leicht erhöhten Serum-DAA-Aufkommen, nicht aber zu Veränderungen bei GHRH sowie Gesamttestosteron oder auch freiem Testosteron. Muskelkraft und Körperzusammensetzung veränderten sich als Reaktion auf das Krafttraining nicht aber in Verbindung mit der Einnahme von 3g DAA. Fazit 3g DAA absolut wirkungslos an trainingserfahrenen Probanden

DAA für weniger freies Testosteron

Die neueste Studie stammt aus 2015 und befasste sich mit den Effekten einer Einnahme von DAA an 24 krafttrainingserfahrenen Männern im mittleren Alter von 24,5 Jahren. Die Probanden waren mindestens zwei Jahre aktiv im den Kraftsport involviert und erhielten während des laufenden Trainingsbetriebs entweder 3g DAA, 6g DAA oder ein Placebo. Die Forscher untersuchten das Aufkommen von Testosteron, Östradiol, SNGB und Albumin. Im Ergebnis zeigten sich keine signifikanten Effekt auf das Aufkommen an Östradiol, SHBG und Albumin. Während sich mit der Einnahme von 3g DAA das Aufkommen an freiem Testosteron zumindest nicht verschlechterte wurde mit der Verabreichung von 6g DAA ein signifikant niedrigeres Aufkommen an freiem Testosteron festgestellt Fazit 3g DAA wirkungslos – 6g DAA reduzieren das Aufkommen an freiem wirksamem Testosteron

Resümee

Was ist DAA? Ein vermeintlicher Testo-Booster der letztlich weder Kraftwerte oder Körperzusammensetzung verändert, noch den Testosteronspiegel anhebt und um noch eines drauf zu setzen bei zu hoher Einnahme den freien Testosteronspiegel sogar senkt. Letztlich zeigt die aktuelle Studienlage das nicht alles was in der Theorie glänzt auch in der Praxis wirksam ist. Vorerst möchte ich Euch darum von der Verwendung eines DAA-Präparates eher abraten.
Tags: Muskelaufbau testosteron

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