Praktisch sind Sie allemal. Reiswaffeln sind einfach Hand zu haben, verzehrfertig und man muss Sie nicht kühlen. Unter diesen Gesichtspunkten eigentlich ja der perfekte Snack für Zwischendurch. Auch die einzige Zutat der Reiswaffel, nämlich Reis passt in die Welt des Sports und ist als Kohlenhydratträger höchst beliebt. Nicht zuletzt leben uns die alten Hasen immer wieder vor, dass Reiswaffeln gar nicht so verkehrt sein können, indem Sie als Snack für zwischendurch die Reiswaffelrolle auspacken und auch in der Diät scheinen Reiswaffeln ja äußerst effektiv zu sein, da Sie frei von bösen hoch kalorischen Fettsäuren sind.
Trotz aller vermeintlich positiven Eigenschaften kommt jetzt wieder einer wie ich daher um Euch die Reiswaffel zumindest bedingt schlecht zu reden. Der Einsatz von Reiswaffeln muss meiner Meinung nach in der Sporternährung gut getimt sein. Warum seht ihr jetzt….
Die Reiswaffel im Portrait
Die Reiswaffel setzt sich tatsächlich aus nichts weiterem zusammen als aus entwässerten, aufgeblähten Reiskörnern. Durch den Wasserentzug steigt der Kaloriengehalt pro 100g natürlich immens an, denn nur Wasser ist komplett kalorienfrei und verleiht Lebensmitteln so einen kalorienarmen Charakter. Reiswaffeln liefern etwa 83,5g Kohlenhydrate pro 100g und nur 2g Ballaststoffe. Hauptsächliches Kohlenhydrat ist das Polysaccharid Stärke. Der Proteinanteil der Reiswaffel liegt bei etwa 7,5g pro 100g, Fett macht in der Reiswaffel mit ca. 2,3g pro 100g tatsächlich die Minderheit in Sachen Nährstoffe aus.
Fazit
Die Reiswaffel versteht sich als Kohlenhydratträger mit hoher Kaloriendichte
Glykämische Bewertung der Reiswaffel
Der hohe Stärkeanteil der Reiswaffel setzt sich zu einem kleinen Anteil aus Amylose und einem hohen Anteil Amylopektin zusammen. Für die Bewertung des glykämischen Index bedeutet dies, dass dieser ebenfalls hoch ausfällt. Allen Kritikern des glykämischen Index sei an dieser Stelle noch mit auf den Weg gegeben, dass aufgrund der hohen Kaloriendichte (resultierend aus dem geringen Wasseranteil) und somit der hohen Kohlenhydratmenge pro Portion auch die glykämische Last entsprechend hoch ausfällt, was die letzten Zweifel hinsichtlich des Verhaltens auf den Blutzucker- und Insulinspiegel aus der Welt schaffen sollte.
Fazit
Die Reiswaffel versteht sich als hoch glykämisches Lebensmittel und das sowohl nach der Bewertung des glykämischen Index als auch der glykämischen Last und sorgt so für signifikante Erhöhungen des Blutzucker- und Insulinaufkommens
Richtiger Einsatz von Reiswaffeln
Fassen wir zusammen:
- Kohlenhydrate satt
- Fettarm
- Hochkalorisch
- Hochglykämisch
Wer sich nur ein klein wenig in der Welt der Sporternährung auskennt wird nach dieser Kurzbeschreibung nur einen einzigen Begriff im Kopf haben: POST-WORKOUT! Ganz genau, und genau hier sollte die Reiswaffel auch gerne einen Platz im Ernährungsplan finden.
Nehmen wir dieselben Attribute einmal für Frühstück, Zwischenmahlzeiten oder den Abend her, sollten eigentlich bei jedem Zweifel entstehen ob es sich bei der Reiswaffel wirklich um ein geeignetes Lebensmittel handelt. Ich für meinen Teil werde für mich und meine Schützlinge Reiswaffeln nicht zum Bestandteil einer der genannten Mahlzeiten machen. Reiswaffeln halten weder den Insulinspiegel während des Tages schön flach, noch sättigen Sie schnell und auch nicht andauernd. Sie tragen auch nicht zur Versorgung mit wichtigen Ballaststoffen oder Fettsäuren bei.
Fazit
Die Reiswaffel versteht sich als geeignetes Lebensmittel nach dem Training. Als Snack ist Sie trotz der bequemen Einnahme- und Mitnahmemöglichkeit nicht geeignet
Zu viel des Guten
Leider wurden im Rahmen einer Untersuchung des „Öko-Test“ Reiswaffeln auch noch in Sachen Schadstoffbelastung sehr negativ bewertet. Von 20 Testprodukten erhielten neun das Testurteil „ungenügend“, zwei das Urteil „mangelhaft“ und 5 die Bewertung „ausreichend“. Festgestellt wurden unterschiedlich hohe Mengen Cadmium, Arsen und Acrylamid, wobei Cadmium und Arsen auch bereits zu kleinen Teilen im unverarbeitetem Reis enthalten sind.
Fazit
Die Reiswaffel versteht sich als verarbeitetes Lebensmittel. Während man sich vor kleineren Mengen nicht zu fürchten braucht, sollte von einem hohen Dauerkonsum aufgrund oben genannter Bewertung eher abgesehen werden
Resümee
Die Argumente für die Reiswaffel als Snack sind mehr als spärlich und dennoch sehe ich immer wieder Sportlerlinnen und Sportler damit hantieren. Zumindest die Fitnessfreaks-Community weiß es jetzt besser
Kommentare (2)
Unbekannt
April 30, 2014 17:49Aber wo ist der UNterschied zu Reis ? Reis hat doch auf 100g auch etwa 80g kohlenhydrate 8g Protein und wenig Fett. Der einzige Unterschied besteht darin dass der Reis gekocht wird und somit Wasser aufnimmt. Aber kann man dann nicht zu den Reiswaffeln einfach wasser trinken oder ist das ein anderer Effekt ?
Daniel
May 1, 2014 15:12Ich persönlich benutze Dinkelwaffeln als Zwischensnack, viel bessere Inhaltsstoffe als wie in Reiswaffeln. Preislich auch nicht wirklich teurer als Reiswaffeln, vielleicht 10 oder 20 Cent mehr pro Packung.