Wie kann man nur eine derartige Meldung in einer Fitness-Community kundtun? Wie immer bei meinen Beiträgen, kommt dies nicht von ungefähr und ich habe mit dem British Journal of Sports Medicine und der deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) zwei sehr gewichtige Institutionen im Rücken die meine Aussage stützen bzw. mich überhaupt erst darauf gebracht haben sie in den Raum zu werfen. Wie genau das Ganze nun zu verstehen ist erfahrt ihr jetzt. Wenngleich der Zusammenhang vielen von Euch sicher klar ist, zeigt uns unser Umfeld, dass es bei weitem noch nicht alle verstanden haben.
„5-mal die Woche 30 Minuten“ – Nonsens - Sport alleine ist sehr uneffektiv
Diese Aussage trifft die DGSP schon 2012 in einer Pressemitteilung und hinterlegt diese mit ein paar sehr interessanten Fakten die das Dogma von „fünf mal die Woche Sport für 30 Minuten für einen schlanken Körper“ komplett entkräften. Aus Studien weiß man, dass man mit flottem Spazierengehen über 65 Kilometer pro Woche etwa 500 Gramm abnehmen kann. Wer acht Monate lang jede Woche 32 Kilometer läuft kann insgesamt 3,5kg abnehmen. Um eine derartige Gewichtsabnahme halten zu können müssen wir im weiteren Verlauf dann wöchentlich weiter 2500 Kalorien über Sport umsetzen. Ab 3,5 Stunden moderater körperlicher Tätigkeit pro Woche kann man dauerhaft mit einer Gewichtsabnahme rechnen. Wer 300 Minuten pro Woche (also sechs Stunden) mit sportlicher Aktivität verbringt, kann damit sein Gewicht dreimal besser halten als Personen die es beim Sport gerade mal auf 150 Minuten pro Woche (also 2,5 Stunden) bringen.
Auch im British Journal of Sports Medicine ist nachzulesen, dass sich mit sportlicher Aktivität zwar das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Demenz, einiger Krebsarten oder Diabetes mindern lässt, Gewicht effektiv abnehmen kann man alleine damit aber nicht. Die Öffentlichkeit schiebt den schwarzen Peter für Übergewicht und Adipositas einzig und alleine Bewegungsmangel zu, während weiterhin bereitwillig Fast-Food, Coca Cola, Kohlenhydrate und Transfettsäuren im Überfluss verzehrt und beworben werden. 30 Minuten gemütliches dahinfahren fünf Mal die Woche soll es dann richten und all das Fehlverhalten und die ansonsten schlechte Lebensweise ausgleichen.
Fazit
Wer meint, nur mit Sport abnehmen zu können hat die Gleichung aus Input und Output nicht richtig verstanden. Nur wenn Output bei Kalorien größer ist als der Input lassen sich überflüssige Pfunde effektiv reduzieren
Nur in Kombination effektiv
Aus den Ausführungen im obigen Artikel wird überdeutlich, dass es beim Abnehmen ohne das Thema Ernährung nicht geht. Der Versuch, alleine durch sportliche Aktivität Gewicht zu verlieren ist nicht nur mühselig und uneffektiv sondern auch sehr zeitraubend und mit der Zeit sicher demotivierend. In Sportlerkreisen macht man nicht umsonst drei Säulen für maximale Erfolge verantwortlich, nämlich Sport (Training), Ernährung und Regeneration. Wenn es rein nur um Abnehmen geht, fungiert Sport lediglich als Verstärker des Outputs. 300 Kalorien sind wesentlich schneller gegessen als über körperliche Aktivität verbraucht. Aus diesem Grund ist es essentiell, sich um eine zur Zielsetzung passende Ernährungsweise zu bemühen. Wer es auf die Reduzierung von Körperfett abgesehen hat kommt nicht umher, in der Gesamtheit ein Kaloriendefizit herzustellen und damit dem Körper überhaupt die Veranlassung zu geben gespeichertes Fett aus den Adipozyten frei zu geben. Egal wie sportlich man ist und egal wie man sich im Fitness-Club anstrengt und verausgabt, ist dies nicht gegeben wird sich der Zeiger der Waage nicht nach links bewegen. Hat man die richtigen Tageskalorien für seine Ernährung geplant, lässt sich über die Verteilung von Makronährstoffen, eine gezielte Versorgung mit Mikronährstoffen und weiteren Maßnahmen nochmals Optimierungsarbeit leisten aber eben erst dann wenn dieser Grundstein gelegt ist.
Resümee
300 Kalorien sind viel schneller gegessen als über Training verbraucht. Wer klug ist und es auf eine effektive Gewichtsreduzierung abgesehen hat, kümmert sich neben ausreichend Bewegung auch um eine zur Zielsetzung passende Ernährung
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