HICA – Supplementierung verspricht Anabolismus und Antikatabolismus

Es klingt zu schön um wahr zu sein und wie oft haben wir solche Meldungen schon von diversen neuartigen Substanzen gelesen. Später stellte sich dann heraus, dass die Ergebnisse aus den belegenden Studien in Reagenzglas oder an Versuchstieren gemacht wurden. In anderen Untersuchungen wurden Dosierungen fernab der Realität verwendet oder es fand eine Verabreichung direkt ins Blut oder in den Muskel statt und nicht oral. Ihr könnt mir glauben wenn ich sage, dass ich mich im Laufe meiner Karriere schon sehr oft mit derartigen Dingen auseinander setzen musste. Umso erfreulicher ist es aber, dieses Mal vermutlich wirklich über eine Substanz zu berichten die hält was Sie verspricht und das Ganze auch noch durch Humanstudien untermauert wird.

Was ist HICA

HICA ist die Abkürzung für Alpha-Hydroxy-Isocaproin-Säure, ein Endprodukt des Stoffwechsels von Leucin das sich in Muskeln und im Bindegewebe wider findet. In natürlichen Lebensmitteln trifft man HICA hauptsächlich in fermentierten Produkten wie Wein, Käse oder Sojasauce an. Fazit HICA stammt von der Aminosäure Leucin ab und ist eine völlig natürliche Substanz

Antikatabole Wirkung

Einige Studien belegen die antikatabole Wirkung von HICA und benennen auch bereits einen möglichen dahinter verborgenen Wirkungsmechanismus. HICA scheint die Aktivität Protein kataboler Metalloproteinase-Enzyme zu hemmen. Unter anstrengender körperlicher Belastung wird durch diese Hemmung  weniger Muskelprotein aufgespalten. Die Wirkung von HICA scheint sich besonders  bei hochfrequentiertem intensivem Training einzustellen. Durch eine Hemmung kataboler Prozesse kann ein Muskelproteinabbau unterbunden und Übertraining vermieden werden. Fazit HICA hemmt die Aktivität muskelabbauender Enzyme

Anabole Wirkung

Letztlich führt eine Hemmung kataboler Prozesse im Falle der Einnahme von HICA zu einem Zuwachs an Muskelmasse. Studien deuten zudem auf eine mögliche eigenständig anabole Wirkung von HICA hin. Hier bedarf es aber noch einiger weiterer Forschungsergebnisse um den genauen Wirkungsmechanismus zu klären. Fazit Unter dem Einfluss von HICA rückt der Proteinstoffwechsel in ein anaboles Licht

Das sagt die Studienlandschaft

Studie 1 Unter dem Titel: “Effects of alfa-hydroxy-isocaproic acid on body composition, DOMS and performance in athletes” studierten finnische Forscher den Einfluss von HICA auf  die Körperzusammensetzung und den Eintritt von Muskelkater sowie die Leistungsfähigkeit von männlichen Fußballspielern. Sie erhielten dazu über 4 Wochen entweder 500mg HICA oder ein Placebo in Form von 650mg Maltodextrin 3x täglich verabreicht. Das wöchentliche Trainingspensum wurde auf 3-4 Fußballtrainingseinheiten und 1-2 Krafteinheiten festgelegt. Zudem mussten Sie im Laufe der Beobachtungszeit ein Punktspiel abhalten. Die Körperzusammensetzung wurde via DXA gemessen, Muskelkraft wurde getestet. In Tagebüchern machten die Probanden Aufzeichnungen zur Ernährung und den Symptomen von Muskelkater wie er zu oder nach den jeweiligen Trainingseinheiten auftrat. Im Ergebnis konnte die HICA-Gruppe das Körpergewicht steigern und das qualitativ, da der Anteil an Magermasse zunahm, während der Anteil an Fettmasse gleich blieb. Im Detail erhöhte sich der Muskelmasseanteil der unteren Gliedmaßen um durchschnittlich 400g, während er sich in der Placebogruppe um durchschnittlich 150g reduzierte. In Woche 4 ergaben sich den Aufzeichnungen zur Folge signifikante Unterschieden in der Entwicklung von Muskelkater. Bei der Laufgeschwindigkeit und Muskelkraft konnten keine Verbesserungen festgestellt werden Fazit Studie 1 belegt weniger Muskelkater und einen Zugewinn an Muskelmasse trotz eines knackigen Trainingspensums, welches in der Kontrollgruppe sogar für Muskelabbau gesorgt hat Studie 2 Hietala und Kollegen verabreichten 7 freiwilligen Ringern über 42 Tage täglich 3x 0,5g HICA. Die Sportlergruppe absolvierte während des Testlaufs 10 Trainingseinheiten pro Woche mit jeweils zwischen 1,5 und 2 Stunden Dauer pro Einheit. Zum Vergleich der Kraftwerte dienten Aufzeichnungen der Sportler. Die Körperzusammensetzung wurde wieder via DXA bestimmt. Auch zum Führen von Tagebuch wurden alle Probanden wie in der Vorgängerstudie angehalten. Im Ergebnis erhöhte sich der Anteil magerer Masse signifikant. Aufzeichnungen belegen beinahe keine Probleme mit Muskelkater trotz der außerordentlich hohen und langen Belastung. Blutdruck, Herzfrequenz und sonstige Blutmarker änderten sich unter dem Einfluss von HICA nicht. Fazit Das Ergebnis der Fußballer deckt sich mit dem Ergebnis bei Ringern. Mehr Magermasse und weniger Muskelkater dank der Supplementierung mit HICA

Resümee

Mit HICA wurde möglicherweise eine wirklich potente Substanz entdeckt. Humanstudien berichten von Muskel schützenden Eigenschaften, weniger Muskelkater  und einem Zuwachs an Magermasse trotz außerordentlicher muskulärer Belastung und das über 40 Tage und mehr. Für mich eine sehr interessante Sache!
Tags: Muskelaufbau Regeneration

Kommentare (1)

David

February 19, 2015 14:02

Ich meine es gibt auch Studien die besagen dass der Effekt auch mit reinem Leucin bzw BCAA´s zutrage kommt.

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