Creatin
1.
die einzige Substanz die wirklich von jedermann und in jeder Sportart als leistungssteigernd anerkannt wird.
2.
eine der wenigen Substanzen für die es einen sog. Claim gibt d.h. es existieren ausreichend Belege um mit einer leistungssteigernden Wirkung auf Produkten, in Shops oder in Katalogen zu werben.
3.
eine organische Säure die von unserem Körper selbst in der Niere, der Leber und der Bauchspeicheldrüse in einer Menge von 1-2g gebildet wird, die in der Nahrung besonders in rotem Fleisch und Fisch vorkommt und dessen körpereigene Bestände zu etwa 90% in den Muskeln vorliegen. 4 bis 5g
Creatin speichern wir, der tägliche Verbrauch wird mit 1,5-2g angegeben, steigend natürlich bei körperlicher Tätigkeit
4.
die Nahrungsergänzung, die in üblichen Mengen verabreicht, trotz unzähliger Mythen zu vermeintlichen Nebenwirkungen hinsichtlich einer Belastung der Leber und der Nieren als absolut sicher gilt solange sich die Organe bester
Gesundheit erfreuen
5.
als unabdingbares Bindeglied im anaerob laktaziden Stoffwechsel ein direkter Bestandteil der muskulären Energiebereitstellung, da es in seiner Form als CrP (Creatinphosphat) für die Bildung von ATP benötigt wird. Ohne CrP kein ATP, ohne ATP keine Muskelkontraktion
6.
eine Verbindung mit osmotischer Wirkung, was so viel bedeutet wie die Eigenschaft Wasser mit dahin zu nehmen wo es sich ansammelt bzw. ablagert. Da 90% der Creatinbestände im Muskel verweilen sorgt
Creatin für eine verbesserte Zellhydration und ausgedehnte Muskelfasern
7.
eine Gelddruckmaschine die seit etlicher Zeit versucht wird mit neuartigen Formulas wie Kre-Alkalyn und Co ganz neu und doppelt so teuer auf den Markt zu werfen. Eine zeitlang hat das auch ganz gut funktioniert, Kre-Alkalyn wurde als „besseres“, weil magensäurebeständiges
Creatin mit geringerer Abbaurate unzählige Male verkauft. Inzwischen ist klar, dass sich aus der Verabreichung von teurem Kre-Alkalyn im Vergleich zu günstigem Creatin-Monohydrat absolut kein Vorteil ergibt.
Creatin und der muskuläre Glukosestoffwechsel
Kommen wir nach diesem Vorgeplänkel nun zur versprochenen neuen Seite von Creatin. Indirekt habe ich diese schon abgesprochen, aber eben nur indirekt. Während den meisten Trainierenden klar ist, dass
Creatin Wasser in die Zelle zieht, wissen sicher nur wenige, dass
Creatin dies auch mit Kohlenhydraten vermag. Die älteste Einnahmeformel für
Creatin lautet: CREATIN + TRAUBENSAFT und zwar mit dem Hintergrund, dass der Zuckeranteil im Traubensaft den Insulinspiegel in die Höhe treibt und damit Creatin einen besseren Übertritt in die Zellen ermöglicht.
Zwei Studien zeigen nun, dass man das Verhältnis von Creatin zu Kohlenhydraten auch genau umgekehrt sehen kann und sollte, gerade wenn es einem darum geht, die Glykogenbestände im Muskel zu maximieren. So zeigt eine Studie von Nelson et al die Möglichkeit, Kohlenhydratbestände im Rahmen einer Superkompensation durch vorher eingenommenes Creatin nochmals auszudehnen. Nach einem Ladeschema mit 20g Creatin über 5 Tage konnten im Vergleich zu einem Superkompensationsschema ohne Creatin 48% mehr Glykogen gespeichert werden. Eine zweite Studie kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Hier erhielten 20 Probanden über 6 Wochen entweder 20g Creatin oder ein Placebo. Unabhängig von Plasma-Insulin oder einer Anhebung des GLUT-4-Glukosetransporteraufkommens an der Muskelzellmembran konnten in der Creatingruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant höhere Glykogenbestände festgestellt werden. Eine interessante zusätzliche Feststellung war, dass eine Erhaltungsdosis von 2g. Creatin pro Tag nicht vermochte, den Creatingehalt in den Muskeln nach dem 6-wöchigen Ladeschema aufrecht zu erhalten.
Resümee
Wir wissen nun also, dass Creatin nicht nur Wasser mit in die Muskelzelle nimmt, sondern auch einen direkten, eigenständigen Einfluss auf die Speicherung von Kohlenhydraten im Muskel besitzt. Wer also auf eine Maximierung seiner Muskelglykogenbestände aus ist, sollte neben der Aufnahme von Kohlenhydraten und einer gezielten Insulinproduktion immer auch an Creatin als zusätzliches Werkzeug denken
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