Wow! Das ist eine wirklich „harte“ Aussage. „Nicht funktioniert“. Schließlich gibt es so viele Bodybuilder, die damit ihre Ziele erreicht haben und sogar in unglaubliche Wettkampfformen gekommen sind. Wie kann man denn da allen Ernstes behaupten, dass es nicht funktioniert? Vielleicht muss ich mich da besser ausdrücken. Oder zumindest anders. Denn funktionieren tut es schon. Nur eben nicht so, wie es häufig angeprießen wird. Warum, werden wir gleich wissen.
Was ist IIFYM überhaupt?
IIFYM steht für „I fit fits your macros“. Und das wiederum bedeutet sinngemäß, dass es vollkommen egal ist, welche Lebensmittel man isst, solange man seine Makronährstoffvorgeben richtig trifft. Bedeutet, man errechnet sich seine täglich erlaubte Menge an Protein, Kohlenhydrate und Fett und beginnt dann diese auszufüllen. So einfach ist das. Ob man nun mit Pute, Reis und Olivenöl an sein Ziel kommt oder mit Weißbrot, Schokoaufstrich und nem Proteinshake, spielt zunächst keine Rolle. Hauptsache, man hat am Ende des Tages die vorauskalkulierte Menge der einzelnen Nährstoffe konsumiert. Doch wo genau liegen nun die Schwächen?
IIFYM ist zu ungenau!
Nicht das Konzept des IIFYM per se ist zu ungenau. Die Natur ist es! Denn wer 227g Protein zu sich nehmen soll – und ja, derartig „ungerundete Zahlen“ werden hier tatsächlich verwendet – der wird diese Menge sowieso nicht grammgenau treffen. Denn die Natur ist bei Weitem nicht so Präzise und perfektionistisch, wie sich das so manch ein IIFYM-Follower wünschen würde. Denn man müsste ja davon ausgehen, dass jede Tomate, jede Orange, jedes Salatblatt dieser Welt, tatsächlich und wirklich die exakt gleiche Kalorienmenge enthalten müsste. Und dem ist eben nicht so! Alle Werte in diversen Nahrungsmittel- und Kalorientabellen, Apps und in jeder Software, sind einfach nur gerundete Durchschnittswerte. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn wir also schon nur Durschnittswerte bekommen, wie sollen wir denn dann auf grammgenaue Angaben kommen? Warum also versuchen, absolut perfektionistisch zu sein? Warum nicht einfach ebenfalls durchschnittlich kalkulieren? Mit größeren Spannen, die unser Leben dann WIRKLICH flexibler werden lassen!?
Das Geheimnis hinter IIFYM
Das Geheimnis hinter diesem Konzept ist simpel: Ausreichend Protein und ein Kaloriendefizit, wenn es darum geht Fett abzubauen bzw. ein Überschuss, wenn es darum geht, Masse aufzubauen. Ob hier nun die perfekte Menge der einzelnen Nährstoffe getroffen wird oder nicht ist vollkommen irrelevant. Denn das würde nun auch noch voraussetzen, dass wir eine 100% stabile Stoffwechselrate haben. Doch schon ein paar Treppen mehr oder weniger am Tag, verändern unseren Bedarf. Eine Stunde mehr oder weniger Schlaf. Guter oder schlechter Schlaf. Stress oder nicht. Krafttraining am Vortag oder Cardio. Kaltes Wetter oder Hitze. All das sind Dinge die es ebenfalls einzukalkulieren gilt. Alles in Allem also ein sehr störanfälliges System!
Wie man es besser macht!
Es spricht nichts dagegen, seine täglichen Kalorien zu tracken. Vielen hilft das auch einfach nur, einen Überblick zu bekommen, wie viel man über den Tag verteilt denn wirklich isst. Und anderen hilft es, sich in Sachen Portionsgrößen unter Kontrolle zu halten. Doch man muss es nicht übertreiben und auch nicht zu strikt mit sich selbst sein. Spannen von etwa 5% nach oben und unten sind nicht nur natürlich, sondern auch absolut kein Problem! Dadurch erspart man sich eine Menge an Stress. In vielerlei Hinsicht. Man ist mental ausgeglichener, braucht nicht überall eine Lebensmittelwaage am Start und muss auch kein Mathematik-Prof sein, um dieses Vorgehen richtig umzusetzen. Veränderungen der Makros in einem 5g Rahmen hin oder her fallen auch nicht ins Gewicht und können ins Reich der Lächerlichkeit abgeschoben werden, eben WEIL die ganze Welt der Lebensmittel nur verhältnismäßig ungenau ist und unser Stoffwechsel nicht wie eine Maschine taktet. Unterm Strich…etwas entspannter sein kann manchmal schon helfen, weitere Fortschritte zu erzielen.
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