Das große Missverständnis der Diäten

Es gibt wohl keine andere Sportart auf diesem Planeten, bei der der Ernährung mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, als beim Bodybuilding und Fitness Sport. Und das natürlich auch vollkommen zurecht. Denn auf der einen Seite muss die Ernährung dabei behilflich sein die Trainingsergebnisse zu unterstützen auf der anderen Seite ist Bodybuilding und die für heute typische Aesthetics Zielsetzung natürlich auch geprägt von einer fettarmen Erscheinung mit gut definierten und herausgearbeiteten Muskeln und einem entsprechend stählernen Six Pack. Und hier ist nun mal die richtige Diätwahl das A und O. Die Frage ist nur, was bedeutet „die richtige Diätwahl“? Denn gerade hier sind ebenso viele Mythen wie Diätsysteme auf dem Markt unterwegs.

Worauf kommt es eigentlich an?

Unterm Strich muss man ganz klar sagen, dass es in erster Linie auf die Kalorienzufuhr ankommt. Es geht nicht darum, ob man nun Kohlenhydrate mit hohem oder niedrigem glykämischen Index verzehrt oder wie viel Insulin man nach einer Mahlzeit konkret ausschüttet. Es geht in erster Linie beim Fettabbau darum, dass man mehr Kalorien verbrennt, als dass man über die Nahrung zuführt. Wie sonst soll der Körper dazu gezwungen werden auf seine Reserven zurückzugreifen? Oder würdest du etwa deine letzten Lebensmittelreserven angreifen, die du für Notfälle gebunkert hast, wenn dein Kühlschrank noch komplett voll wäre? Wahrscheinlich nicht. Du würdest erst die frischen Lebensmittel aus dem Kühlschrank konsumieren, bevor du dich an die lange haltbaren Konserven aus deiner Notration machen würdest. Nichts anderes tut auch dein Körper.

Ist es also egal welche Diät man macht?

Kurz gesagt: JA! Es ist vollkommen egal ob du nun Low Carb oder High Carb machst, Carb Cycling oder Carb Backloading, ketogen oder Ornish. Entscheidend ist dein Kaloriendefizit und eine entsprechend ausreichend hohe Proteinversorgung - zumindest wenn es dir rein um den Fettabbau geht. Warum aber berichten dann unterschiedliche Sportler von unterschiedlichen Diätformen, mit denen sie bessere Ergebnisse erzielen würden? Auch das ist nicht schwer zu beantworten: Weil sie mit einzelnen Diätformen im Alltag vielleicht besser klar kommen. Weniger Hunger verspüren, sich energiegeladener fühlen und deshalb insgesamt eine höhere Kontinuität an den Tag legen. Ein gutes Negativbeispiel ist die Anabole Diät. Für viele ist die AD ein einwöchiges Hinfiebern auf den Ladetag. Nicht mehr und nicht weniger. Und am Ladetag selbst zerstört man sich das Kaloriendefizit, welches man unter der Woche aufgebaut hat, weil man an diesem einen Tag alles nachholen möchte, was man unter der Woche „verpasst“ hat. Das hat mit Kontinuität nichts zu tun. Andere wiederum würden am liebsten permanent in der ketogenen Phase bleiben, weil sie ggf. eine eher schlechte Insulinsensibilität an den Tag legen und daher mit einer Low Carb Ernährung besser zurecht kommen und sich deutlich besser fühlen. DAS sind die entscheidenden Unterschiede und Vorteile einzelner Diätformen.

Fazit:

Zum Fettabbau ist ein Kaloriendefizit von Nöten. Klein Insulinmanagement oder ähnliches. Es ist daher nicht entscheidend welche Diät derzeit im Trend ist, sondern einzig und alleine welche Diät du persönlich besser und vor allem langfristiger durchhalten kannst, ohne permanente Ausrutscher. Und mögen diese noch so klein sein. Denn auf Dauer summieren sich auch diese zu einem ordentlichen Ballast.
Tags: low carb Leangains low Fat

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