Sind wir mal ehrlich. Schummelmahlzeiten sind doch irgendwie das Highlight einer jeden Diät. Vielleicht nicht zu Beginn. Aber irgendwann, vor allem wenn wir lange auf
Diät sind, kommt der Punkt, an dem wir vielleicht einfach einmal einen Cheat in unsere Ernährung einbauen wollen oder fast schon das Gefühl haben, es zu müssen. Stellt sich nur die Frage, ob das wirklich eine gute Idee ist!?
Die Art des „Cheat-Meals“
Natürlich muss man erst einmal definieren, was man unter einem Cheat-Meal versteht? Geht es darum, einfach einmal etwas vermeintlich „Ungesundes“ zu essen oder geht es darum, seine
Diät vollkommen zu crashen? Reden wir von einem kleinen leckeren Eis oder reden wir von einem kleinen leckeren Eis nach einer Familienpizza? Denn geht es „nur“ um das leckere Eis, dann haben natürlich all diejenigen, die generell flexibel bleiben mit ihrer Ernährung gute Karten, dieses Eis einfach einmal in die Makro-Bilanz miteinzubeziehen. Daher lieber zu 100% der Zeit 80% „perfekt“ bei der Lebensmittelauswahl und trotzdem in der passenden Makro-Range bleiben, anstatt zu 100% der Zeit perfekt einen Plan zu verfolgen, um dann während 20% der Zeit vollkommen über Bord zu gehen. Denn nicht selten zerstören sich Sportler innerhalb dieser 20% der Zeit mit ihren Schummelmahlzeiten die Arbeit von Tagen und Wochen. Das ist leider sehr ärgerlich. Wenn es also hilft, die Kontinuität der Diätdisziplin zu wahren, sind derart flexible Ansätze mit Sicherheit sehr zu empfehlen.
Der Vorteil von Schummelmahlzeiten
Nun können Schummelmahlzeiten natürlich auch Vorteile mit sich bringen. Denn Schummelmahlzeiten bedeuten für die Meisten, mehr Kalorien und meist auch mehr
Kohlenhydrate als an typischen Diättagen, zu konsumieren. Das bringt physiologische wie auch psychologische Vorteile mit sich.
Starten wir mit der Psychologie. Einfach mal NICHT alles tracken zu müssen, NICHT alles abzuwiegen, NICHT immer das Gleiche zu essen…das tut dem Kopf während einer langen und harten
Diät oft gut. Man kann einfach mal wieder essen was einem schmeckt und das Essen ist nicht nur Mittel zum Zweck und nicht nur eine Anhäufung von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten, sondern eine Mahlzeit, die alle Sinne miteinbezieht.
Physiologisch betrachtet kann eine Schummelmahlzeit helfen, den Stoffwechsel in Gang zu halten oder wieder in Gang zu bringen. Es macht also durchaus Sinn, einmal pro Woche einen Tag einzulegen, an dem die Diät auf „Pause“ gestellt wird. Hier sollen, ja müssen sogar, die Kalorien mindestens auf Halteniveau angehoben werden. Gerne auch ein klein wenig über diesen Punkt hinaus. Wenn nun auch noch viele
Kohlenhydrate ins Spiel kommen, freut sich unser Leptin. Denn Leptin scheint einen starken Einfluss auf unsere Stoffwechselaktivität zu haben und reagiert besonders gut und schnell auf einen erhöhten Blutzuckerspiegel, eine überkalorische Ernährung und hohe Insulinwerte. Normalerweise mit einen Cheat-Meal alles gegeben…
Der Nachteil von Schummelmahlzeiten
…nur leider kommt natürlich auch hier ein ABER. Denn man sollte Schummelmahlzeiten trotzdem nicht übertreiben. Denn wenn man die Kontrolle verliert - was speziell nach und während langer Diäten schnell passiert - hat man sich plötzlich das Kaloriendefizit der vergangenen Tage „kaputt gegessen“. Das bedeutet, man hat sich den Hintern aufgerissen und gelitten während der letzten Tage, nur um sich dann derart den Bauch vollzuschaufeln, um unterm Strich auf der Stelle zu treten. Wer sich also hier nur schwer im Griff hat, sollte sich lieber ein konkretes Kalorien-Oberziel für den Tag setzen und alles tracken - inklusive der Schummelmahlzeit. Auf diese Weise kann man von den Vorteilen profitieren und die Nachteile größtenteils ausschalten.
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