Kraft ist faszinierend. Oder etwa nicht? Als FitnessFreak ist man begeistert wenn man Videos sieht, in denen Sportler Kraftleistungen vollbringen. Egal ob es sich dabei um schwere Kniebeugen dreht, um Bankdrücken mit gefühlten Tonnen Gewicht an jeder Seite der Hantelstange, um Kreuzheben mit Lasten die fast unmenschlich erscheinen oder um Dips mit dutzenden schweren Ketten um den Nacken des Athleten. Es ist faszinierend. Es macht Spaß sich diese Leistungen anzuschauen. Noch mehr Spaß würde es aber wohl machen, solche Leistungen zu vollbringen. Doch wie schafft man es, solche Gewichte zu bewegen? Was muss man tun um genauso stark zu werden? Und welche Vorteile kann man sich davon als FitnessFreak erhoffen?
Warum FitnessFreaks stark sein sollten
Es ist eine ganz einfache Gleichung: Kommt Kraft, kommt Masse! Auch wenn viele „Experten“ das dementieren werden, so muss man sich doch einfach einmal in der Realität umschauen. Oder hast du schon jemals einen Athleten gesehen, der 50, 60 oder gar 70kg mehr Gewicht auf die Hantelstange gepackt hat im Laufe seiner Trainingskarriere für eine bestimmte Übung und NICHT gewachsen ist, nicht muskulöser wurde? Also ich nicht! Und zwar unabhängig davon, ob dieser Athlet im „Hypertrophiebereich“ oder im „klassischen Kraftbereich“ stärker geworden ist. Wer sich progressiv steigert und immer mehr Gewicht bewegt, der wird mehr Muskeln bekommen. Punkt.
Was man natürlich trotzdem auch sagen muss ist, dass Masse zwar auf Kraft folgt, dass das jedoch nicht der einzige Weg ist. Man MUSS nicht zwangsweise unmenschliche Gewichte bewegen um Masse aufzubauen. Das ist wohl auch das, was die oben angesprochenen Experten insgeheim meinen. Es ist nicht der einzige Weg, um seinen Zielen näher zu kommen. Aber mal ehrlich…Muskeln sind ja schön und gut, aber macht es nicht viel mehr Spaß und Freude, wenn man auch tatsächlich so stark ist, wie man auch aussieht???
Regel 1: Bewegungen vor Muskeln
Soll bedeuten, du musst das typische „Bodybuilding-Mantra“ ablegen. Isoliertes Bizepstraining ist zwar schön und gut, sollte jedoch einen Nebenschauplatz einnehmen. Konzentriere dich darauf, die wichtigsten Übungen zu trainieren, die möglichst viel Muskelmasse in ihren Bewegungen involvieren. Trainiere die Bewegung, nicht die Muskeln. Denn Kraft ist auch eng verbunden mit einer hervorragenden Technik und neuronalen Ansteuerung einzelner motorischer Einheiten. Daher ist es unerlässlich Ganzkörperübungen wie Kniebeugen, Kreuzheben, Bankdrücken, Schulterdrücken, Dips und Klimmzüge regelmäßig zu trainieren.
Regel 2: Kraft ist Physik
Ich hasse Physik! In der Schule war das lange Zeit nicht mehr als eine unangenehme Pflichtveranstaltung für mich. Bis diese eine Formel an der Tafel stand: F = m x a. Das bedeutet so viel wie, Masse ist gleich das Produkt aus Masse und Beschleunigung. Wer also Kraft aufbringen will und mehr Kraft aufbauen mag, muss ein möglichst hohes Gewicht möglichst stark beschleunigen. Das bedeutet umgekehrt jedoch dann natürlich auch, dass wir von nun an wissen, an welchen Schrauben wir drehen müssen.
Auf der einen Seite müssen wir hohe Gewichte verwenden. Das ist die bewegte Masse. Mit wenig Gewichten wird es schwer, viel Kraft aufzubauen. Wir sollten also regelmäßig Trainingsgewichte verwenden, die über etwa 80% unseres 1RM einer bestimmten Übung liegen. Auf der anderen Seite müssen wir lernen explosiv zu werden, Gewichte schnell zu beschleunigen. Im Westside Barbell System wird dies sehr gut aufgegriffen. Hier gibt es Einheiten mit schweren Gewichten und Einheiten mit leichten Gewichten und explosiver Ausführung. So werden beide Komponenten der physikalischen Gleichung für Kraft im Training verankert und berücksichtigt.
Auf an die Umsetzung
Jetzt geht es nur noch darum, die beiden beschriebenen Komponenten regelmäßig zu trainieren, auf einer kontinuierlichen Basis und mit den relevanten Übungen. Wenn du dich daran lang genug hältst und deinen Fokus darauf richtest, dann wirst vielleicht schon bald du derjenige sein, der in den Videos bewundert wird!
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