Vielen ist sicher Joe Weider bekannt. Der „Master Blaster“ wie er auch gerne genannt wird gilt als Begründer des Bodybuildingsports. Er war es, der 1946 die IFBB (International Federation of Bodybuilding & Fitness) gründete. Ihm haben wir ebenfalls das heute immer noch erfolgreiche Magazin Muscle&Fitness zu verdanken. Joe Weider war Geschäftsmann und Pionier, vielmehr aber Athlet mit Leib und Seele. Seine Lehrsätze und Eindrücke aus unzähligen Jahren die er dem Sport gewidmet hat kann man in Form der Weider-Trainingsprinzipien noch heute nachlesen und vielmehr natürlich auch heute noch Gewínn bringend umsetzen um eigene Erfolge damit zu generieren.
Einer seiner Lehrsätze ist das Prinzip des Cycling. Was es damit auf sich hat und ob es sinnvoll ist dieses Prinzip in seinen Trainingsalltag zu integrieren sehen wir heute.
Was hat es mit Cycling auf sich
Cycling ist ein anderer Begriff für das, was hierzulande als „Periodisierung“ bekannt ist. Joe Weider sah entscheidende Vorteile darin, das Training alle 8-12 Wochen neu gestalten und eine andere Komponente des Krafttrainings verstärkt zu fokussieren. Zu diesem Zweck hat er fünf Arten von Trainingszyklen ausgearbeitet:
Aufbau
In der Aufbauphase geht es darum, ein bestimmtes Körpergewicht oder definierte Verbesserungen in Sachen Muskelwachstum heraus zu arbeiten. Fortschritte können indirekt über Kraftsteigerungen aber natürlich auch durch größere muskelrelevante Umfänge kontrolliert werden. Für die Zielsetzung Aufbau sieht Joe Weider einen Wiederholungsbereich von 8-12 vor.
Definition
In der Definitionsphase wird mehr Wert auf Cardiotraining gelegt. Den Rest erledigt die Ernährung. Derartige Phasen sind stellvertretend für die Vorbereitungszeit auf einen Wettkampf, eine Show oder ein Shooting.
Kraft
Stellvertretend für eine Maximierung von Kraftleistungen sind Wochen, an denen man sich im Laufe des Trainings progressiv (Pyramidensystem) an Sätze mit dem 1-RM (1-Wiederholungs-Maximum) heran arbeitet. Die maximale Wiederholungszahl pro Satz beträgt 6.
Intensität
In einer solchen Phase dominiert der Einsatz von Intensitätstechniken. Da Sie den Körper in seiner Gesamtheit stark belasten und auch Regenerationszeiten möglicherweise verlängern, sollten Intensitäts-Zyklen nicht länger als 3-6 Wochen andauern. Man setzt den Ansatz des Intentisäts-Trainings ein, um lahmende Zuwächse neu anzukurbeln.
Fitness
Die amerikanische Szene setzt mehr und mehr auf einen weiteren Zyklus der sich „Coasting“ nennt. Hier wird dem typischen Krafttraining für einige Wochen der Rücken gekehrt um alternative Trainingsformen in sein Workout einzubauen. Zirkeltraining, Cross-Fit oder Calisthenics zählen hier neben TRX zu möglichen Varianten die es ermöglichen, dass Training für eine kurze Zeit einmal völlig anders zu gestalten was nicht nur gut für den Körper ist, sondern auch Vorteile für den Geist birgt.
Fazit
Fünf verschiedene Ansätze können ein Trainingsjahr durchaus abwechslungsreich gestalten und so neben fortwährender Motivation auch Fortschritte aufrechterhalten. Im besten Fall und falls möglich, plant man sich mehrere kleinere Zyklen (Mesozyklus) gleich in einem größeren Zyklus (Makrozyklus) ein.
Bewertung
In der Tat gilt Periodisierung auch heute noch als absolut aktueller Ansatz. Wenngleich für die Zielsetzung Muskelaufbau (Hypertrophie) zumindest bei den Wiederholungszahlen inzwischen Einigkeit darin besteht, dass diese nicht wirklich von Bedeutung ist solange die Intensität stimmt, hat Cycling den großen Vorteil, dass die gesamte Aufmerksamkeit auf immer wieder kurzfristige, spezifische Ziele gelenkt werden kann. Durch wechselnde Belastungen und Ansprüche werden wirklich alle Facetten der Kraftleistung angesprochen und trainiert. Welche Mesozyklen man im Rahmen eines Makrozyklus wie oft einsetzt bestimmt man letztlich selbst, bzw. bestimmt die priorisierte Zielsetzung des Gesamtprojekts.
Resümee
Cycling zählt zu den Trainingsprinzipien die auch heute noch gültig und in der Praxis allgegenwärtig sind
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