CrossFit - DER Trend aus den USA

Als Nutrition-Coach gerät man immer wieder an Anfragen von Sportler mit etwas, nennen wir es einmal „ausgefalleneren“ und unbekannteren Disziplinen. Über alle diese sportlichen Herausforderungen kann man sich theoretisches Wissen im Internet aneignen, man kann versuchen die Sportart zu verstehen um daraufhin dann die richtige Ernährung für den neuen Schützling zu planen. BESSER als diese Vorgehensweise ist es, sich einmal tatsächlich auf die jeweilige Sportart einzulassen und das Ganze einmal quasi „hautnah“ und „am eigenen Leib“ zu erleben. Aus diesem Grund habe ich die Bundeswehruniversität in München besucht um dort meine erste CrossFit-Einheit abzuhalten.

Was ist CrossFit?

Bei dem Begriff CrossFit handelt es sich nicht um einen Fantasienamen sondern um den Firmennamen des Gründerunternehmens dieser Sportart. Als "Vater" und Entwickler der CrossFit-Idee gilt Greg Glassman, ein Highschool Lehrer der bereits 1995 nach einem Weg suchte, aus seinen Schülern wahre Athleten zu machen. Obwohl CrossFit bei Feuerwehr, Polizei und auch im Militär gerne zu Trainingszwecken eingesetzt wird, liegen hier also nicht seine Wurzeln. Bei CrossFit handelt es sich um eine Sportart aus den USA die sich, anders als viele andere Sportarten, absolut nicht in eine Richtung spezialisiert. CrossFitler sind keine Spezialisten dafür aber absolute Allrounder und üben sich sowohl in Sachen Ausdauer als auch in Sachen Kraft, Beweglichkeit und Koordination. Es geht darum den perfekten „Alleskönner“ zu kreieren der in jeder Situation bestehen kann. Um dies zu bewerkstelligen gibt es eigentlich nichts das nicht zu Trainingszwecken verwendet wird. Klettergerüste, Kettlebells, Seile, Terrabänder, Reifen, Prowler  aber auch ganz normale Langhanteln und Scheibengewichte die in sog. „Boxen“ bereit gehalten werden…...es kommt alles zum Einsatz. Erstaunlich war für mich die Komplexität, Übungsvielfalt und eigentlich auch die Wissenschaft mit unzähligen englischen Fachausdrücken die sich hinter dem Begriff CrossFit versteckt.

Der Ablauf

Der Ablauf einer „typischen“ CrossFit-Einheit beginnt mit einem Warm-Up. In unserer Einheit bestand dies aus einem kurzen statischen Stretchingprogramm sowie einer Laufeiniheit an der sog. Agility Ladder (für den Volksmund – Leiterläufe) Im zweiten Teil dem „Technik- und Mobility Part“ absolvierten wir minütlich abwechselnd Kniebeugen mit statischen Belastungen in der Beugestellung und übten uns in der für viele CrossFit Übungen wichtigen „Cipping-Technik“ am Klettergerüst. Im dritten Teil ging es ans Kraft und Ausdauertraining mit dem sog. Prowler-Push, eine Art mit Gewichten bestücktem Schlitten, der über einen Platz gedrückt werden muss. Die typische Disziplin aus dem American Football. Herz-Kreislauftraining vom Feinsten sowie brennende Quadrizeps und ein feuernder Gluteus maximus waren das Resultat. Das eigentliche Workout, genannt MetCon (Metabolic Conditioning) wird als Hochintensitätstraining bezeichnet. In unserem Fall galt es das sog. AMRAP (as many rounds as possible) zu absolvieren bei dem 2 Übungen immer wieder abwechselnd ausgeführt werden. Wir hielten uns an Deadlifts (Kreuzheben) und Pullups (Klimmzüge). Zum Ausklang absolvierten wir ein leichtes Laufprogramm. Traditionell wird an dieser Stelle gerne auch noch einmal ein Streching-Teil eingefügt.

Resümee

CrossFit ist definitiv eine Sportart für sich! Ich habe bei meinem Test-Training nur an der Oberfläche gekratzt und war von der Informationsflut die über mich hereinbrach wirklich begeistert. CrossFit betreibt man nicht zum Ausgleich für andere Sportarten oder parallel zu einer anderen Disziplin. Man ist CrossFitler oder nicht! Da dem so ist, finden in den USA seit längerem und seit einiger Zeit auch in Deutschland eigene CrossFit-Meisterschaften statt, bei der sich die Teilnehmer an vorgegebenen typischen Disziplinen messen um den besten Allrounder von allen zu küren. Jedem der durch meinen Artikel neugierig geworden ist kann ich nur empfehlen, es mit CrossFit nicht auf eigene Faust zu versuchen sondern sich an eine spezialisierte Gruppe zu wenden. Es werden Übungen ausgeführt die teilweise wirklich einer guten Technik bedürfen und bei denen man gerade zu Beginn kontrolliert werden sollte. Stellt euch der Herausforderung – Ihr werdet es nicht bereuen!
Tags: Ausdauer Kraft Training crossfit

Kommentare (1)

Susa

November 16, 2013 20:00

Ich bin seit Mai dabei und nachdem ich anfangs mit zögerlichen 2x pro Woche-Einheiten dabei war, habe ich mittlerweile meine Mitgliedschaft im Fitnesstudio gekündigt und mache nur noch CF. Meine Fitness hat sich enorm verbessert, ich habe plötzlich Muskeln und die double unders werden auch. Nicht zu vergessen die tolle Gemeinschaft, die einen motiviert und weiterbringt. Und die gesteigerte mentale Stärke. Oft sieht man den WOD und denkt sich "das packe ich nie"- aber tatsächlich, man packt es und geht müde, aber zufrieden nach Hause.

Schreiben Sie ein Kommentar

Les champs marqués d'un astérisque (*) sont obligatoires.