Kniebeugen kennt jeder. Beinpressen auch. Alles wird grundsätzlich mit beiden Beinen gleichzeitig ausgeführt. Es gibt jedoch auch Übungen die einbeinig ausgeführt werden. Lunges, Bulgarian Split Squats oder Pistols. Doch leider werden genau diese Übungen praktisch nie ausgeführt in herkömmlichen Gyms. Wenn überhaupt, dann noch Walking Lunges. Was schon einmal nicht so schlecht ist. Doch welche Gründe gibt es, einbeinige Varianten auszuführen? Denn schließlich kann man hier nur deutlich weniger Gewicht verwenden. Schauen wir uns die Vorteile doch einmal genauer an.
Grund 1: Konzentriertere Arbeit
Dieser Punkt darf in keinem Fall vernachlässigt werden. Daher soll er auch hier an Stelle eins stehen. Wer einbeinig arbeitet, der muss konzentrierter arbeiten. Muss sich mehr auf die Übung fokussieren und die Ausführung entsprechend kontrolliert ausführen. Ein „Bouncen“ wie zum Beispiel bei den Kniebeugen ist nicht möglich oder zumindest nicht sehr empfehlenswert. Denn das würde nicht nur am Effekt vorbei gehen, sondern die Verletzungsgefahr würde überdurchschnittlich stark ansteigen.
Grund 2: Balance und Koordination
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass einbeiniges Training die Balance und Koordination verbessert. Man trainiert zudem stark propriozeptiv. All das ist nicht nur interessant für die Ausführung der Übung selbst, sondern vielmehr auch für die eigentlichen Übungen, für die man das ganze Spektakel letztlich macht. Um in der Kniebeuge sicherer und stabiler zu werden. Und damit natürlich auch leistungsfähiger. Und bessere Leistungen bedeutet langfristig auch mehr Kraft und Muskelmasse. Also genau das, was man eben möchte als FitnessFreak.
Grund 3: Dysbalancen ausgleichen
Selten sind beide Beine gleich stark. Dysbalancen können sich jedoch im Laufe der Zeit zu echten Problemen herauskristallisieren. So kann von einer erhöhten Verletzungsgefahr über Knieprobleme bis hin zu einem Schiefstand der Hüfte alles daraus resultieren, wenn man in der klassischen Kniebeuge und deren Verwandten nicht gleichmäßig trainiert und sich somit nicht ausgewogen belastet. Das ist nicht nur gesundheitlich problematisch – wenngleich das natürlich der wichtigste aller Punkte ist – sondern auch optisch kann sich das negativ bemerkbar machen. Indem die Oberschenkel beispielsweise nicht den gleichen Umfang haben oder die Symmetrie und die Linie leidet stark. Vor allem dann, wenn man aus hauptsächlich ästhetischen Gründen trainiert, könnte das zum Problem werden.
Grund 4: Adduktoren und Abduktoren werden gestärkt
Adduktoren und Abduktoren sind sehr wichtige Spieler um die Knie bzw. die gesamte Haltung bei der Kniebeuge und letztlich auch bei der Beinpresse zu verbessern. Und auch hier sind wir dann letztlich wieder beim alten Grund: Bessere Ausführung, mehr Leistung, mehr Muskeln. Ideal. Und gerade Adduktoren und Abduktoren sind nicht selten Schwachstellen rein ästhetisch trainierender Sportler. Hier hilft es jedoch nicht, diese Muskeln mit den entsprechenden Maschinen zu trainieren, sondern hier ist es wichtig, in funktioneller Manier zu trainieren – wie eben einbeinigen Kniebeuge-Varianten.
Grund 5: Weniger Belastung für die Wirbelsäule
Es ist nicht so, dass schwere Kniebeugen grundsätzlich gefährlich sind für den Rücken. Allerdings muss man trotzdem anmerken, dass die Wirbelsäule natürlich in einer sehr belastenden Situation ist, wenn unter Umständen gleich mehrere hundert Kilo an Gewicht auf ihr lasten bzw. dieses Gewicht stabilisiert werden muss. Einbeinige Varianten sind hier ein gute Erholung für die Wirbelsäule bzw. durch diese Übungen als Ergänzungsübungen, lässt sich dieser Druck nehmen.
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