Jeder der regelmäßig in der einen oder anderen Sportzeitschrift schmökert, hat mit Sicherheit schon einmal etwas über die sog. BCAA gelesen. Es handelt sich dabei um die drei verzweigtkettigen, essentiellen Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin. Ihr essentieller Charakter sagt aus, dass wir Sie für eine ausreichende Versorgung über die Nahrung zuführen müssen da unser Körper zur ausreichenden Eigensynthese nicht in der Lage ist.
In der Welt der Sporternährung haben BCAA einen sehr guten Ruf, besonders im Rahmen von Reduktionsdiäten wenn es darum geht, Muskelmasse zu erhalten. Wie dies möglich ist und wie BCAA uns auch in Sachen Muskelaufbau hilfreich zur Seite stehen zeigt der heutige Artikel.
BCAA und Muskelschutz
Egal ob aerobes oder anaerobes Training, besonders in Zeiten der reduzierten Aufnahme von Kalorien und Nährstoffen ist unser Körper dazu geneigt, einen Vorgang namens Gluconeogenese auszulösen über den er sich mit fehlender Glucose zur Versorgung glucoseabhängiger Systeme wie beispielsweise dem Gehirn versorgt. Leider besitzt Muskelmasse für den Körper nur eine niedrige Priorität, weshalb er sich nicht scheut, Muskelprotein abzubauen und daraus Nahrung für Gehirn und Co. herzustellen.
Eine Gabe BCAA vor dem Training kann diesen Abbau, aber auch einen trainingsbedingten Muskelzerfall verhindern, da sich der Körper so direkt an den im Blut vorliegenden proteinogenen, insulinogenen Aminosäuren vergreifen kann und vorhandene Muskelmasse so vor dem Abbau geschützt wird.
Was vielleicht noch nicht jeder weiß ist, dass es einen Zusammenhang zwischen der Fettverbrennung im Muskel und der anschließenden Oxidation verzweigtkettiger Aminosäuren gibt. In dem Sport die Aktivität des Enzyms BCKDH fördert welches für die Oxidation verantwortlich ist, wird die Fettverbrennung besonders bei aerober Aktivität effektiver von Statten gehen, wenn gleichzeitig genug BCAA zur Verfügung stehen.
Fazit
Besser als in einer Reduktionsdiät komplett nüchtern zu trainieren ist immer der Einsatz zumindest einer Portion BCAA zum Schutz der Muskulatur und somit zum Schutz des Grundumsatzes aber auch für eine effektivere Fettverbrennung
BCAA kein unmittelbarer Energieträger
Obwohl frühere Studien verzweigtkettigen Aminosäuren einen starken eigenen Beitrag zur Energieproduktion zuschrieben weiß man inzwischen aus Untersuchungen mit radioaktiv markiertem Leucin, dass die Oxidation von BCAA im Rahmen von Muskelarbeit nur um den Faktor drei zunimmt, während es bei Kohlenhydraten und Fett abhängig von der Energiebereitstellung zu Oxidationswerten um den Faktor 10-20 kommt. Wer vor dem Training zudem Kohlenhydrate zusammen mit BCAA aufnimmt verhindert so zusätzlich deren Einsatz als Energiequelle
Fazit
BCAA schützen Muskeln vor dem Abbau, stellen aber kein eigenständiges Energiesubstrat dar
BCAA für Muskelaufbau
Einen antikatabolen und pro-lipolytischen Charakter haben wir BCAA bereits nachgewiesen. Auch auf den Muskelaufbau und damit in Bezug auf die Proteinsynthese in Verbindung mit Training haben BCAA Einfluss. Vor und während dem Training darf man sich von BCAA in Sachen Proteinsynthese noch nicht viel erhoffen. Der eigentliche Effekt tritt hauptsächlich danach ein. Bbesonders hier helfen BCAA über Ihre Auswirkung auf Signalpfade, Enzyme und auch das Insulinaufkommen zusammen mit dem vorangegangenen Training für eine signifikant stärkere Proteinsynthese.
Vorsicht ist aber geboten wenn es um die Menge geht! Während man vom Verzehr üblicher Mengen BCAA eine gute Resorption erhoffen darf, hemmen sich die drei Aminosäuren bei überhöhter Einnahme gegenseitig auf Ihrem Weg vom Darm ins Blut. Megadosierungen bei BCAA versprechen also nicht wirklich Vorteile
Fazit
Besonders nach dem Training können BCAA eine signifikant stärkere Proteinsynthese unterstützen
Resümee
Genug BCAA aufzunehmen stellt sich immer wieder als wichtige Vorgabe für Sportler heraus. Hierbei ist es egal welche Art von Sportart man betreibt oder welche Zielsetzung man verfolgt
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