Es ist durchaus richtig, dass es keine Lebensmittel gibt, die per se schlank oder eben per se fett machen. Es gibt keine Lebensmittel, die mehr Fett aufbauen als andere, wenn man die gleiche Energiemenge zuführt und auf gleiche Weise über den täglichen Kalorienbedarf hinaus isst. Es ist wichtig zu verstehen, dass man hier in Netto-Werten rechnen muss. Protein hat beispielsweise eine höhere nahrungsinduzierte Thermogenese als Kohlenhydrate und Fette und man kann mehr davon verzehren, um auf den gleichen Netto-Wert zu kommen. Es bleibt aber nach wie vor, es gibt keine Lebensmittel, die von Grund auf fett machen. Aber es gibt sehr wohl Lebensmittel und Mahlzeiten, die die Wahrscheinlichkeit und das Risiko erhöhen, auf „Umwegen“ mehr Körperfett aufzubauen oder „unterbewusst“. Und diese Lebensmittel können echte Diät-Killer sein!
Gruppe 1: Nüsse
Dass Nüsse gesund sind, das möchte ich an dieser Stelle gar nicht abstreiten. Keine Frage. Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse, Paranüsse und Macadamianüsse und deren naturbelassenes Mus weisen alle eine große Menge ungesättigter Fettsäuren auf und können auch wirklich positive Wirkungen auf unsere Gesundheit und unseren Körper haben. Doch leider haben sie auch eine extrem hohe Energiedichte. Noch höher als so manche Süßigkeit. Das führt oftmals dazu, dass wir über Nüsse unbewusst viel mehr Nahrungsenergie aufnehmen, als eigentlich geplant gewesen wäre. Und so zerschießen wir uns dann schnell unser Defizit. Außerdem haben Nüsse in Bezug auf ihre Kaloriendichte ein recht geringes Volumen. Wir werden also auch schwieriger und nur langsamer satt und essen dadurch oftmals mehr oder sind schneller wieder hungrig, wenn wir uns geplant zurückhalten. Nüsse sind also gesunde Nahrungsmittel, während einer Diät, wenn die Energiezufuhr jedoch sowieso eingeschränkt ist und somit auch das Nahrungsvolumen, ist demnach Vorsicht geboten!
Gruppe 2: Proteinshakes
Das mag nun wahrscheinlich mindestens genauso überraschend kommen, wie die Fakten zu den Nüssen. Aber das Problem hier ist ähnlich. Wir sind normalerweise nach einem Proteinshake sehr viel schneller wieder hungrig und bekommen schneller wieder Appetit, verglichen mit der gleichen Proteinmenge über ein Rindersteak. Das sollte man bei einer Diät unbedingt im Hinterkopf behalten. Das bedeutet auch hier nicht, dass Shakes in irgendeiner Form schlecht, ungesund oder nicht gerechtfertigt wären. Es geht hier lediglich um den praktischen Standpunkt. Denn während einer Diät hat man zum Ende hin, wenn man es wirklich bis zum Extrem und bis zur persönlichen Bestform treibt, meist Hunger. Flüssignahrung, die dann zu Hunger oder im schlimmsten Fall Heißhunger führen kann, ist dann eher eine Gefahr und es ist sinnvoller, sein Protein über die normale Ernährung aufzunehmen. Ausnahme ist die Workout-Nutrition. Hier macht eine flüssige, schnell und leicht verdauliche Proteinzufuhr absolut Sinn. Denn nach dem Training befindet sich der Körper meist noch in einem stark vom Sympathikus dominierenden Zustand und die Verdauungstätigkeit ist eingeschränkt. Dann sind schwer und langsam verdauliche Proteinquellen und Lebensmittel im Allgemeinen eher weniger zu empfehlen. Während der Diät sollte man seine Proteinshake-Zufuhr als gewissenhaft timen.
Grupp 3: Das Frühstück
Hier kommen wir nun zu einem hoch individuellen Punkt und Faktor. Denn das Frühstück an sich soll nicht generell schlecht gemacht werden. Aber nicht wenige Sportler haben mehr oder weniger ein Problem mit dem Frühstück. Wer morgens keinen Hunger hat und trotzdem etwas isst, weil das Frühstück schließlich „die wichtigste Mahlzeit des Tages“ ist, kämpft im Verlauf des Tages oftmals mit verstärktem Appetit und/oder Heißhungerattacken und hat zudem weniger Kalorien zu Mahlzeiten zur Verfügung, zu denen man vielleicht tatsächlich auch mehr Hunger hat. Man kann also sagen, dass das Frühstück mit Sicherheit kein Fehler ist, allerdings auch keine konkreten Vorteile mit sich bringt, die allgemeingültig wären. Wer jedoch kein Frühstücksmensch ist, muss auch weiterhin keiner werden. Ausnahme sind Personen die vermehrt Körperfett mit sich herumtragen. Hier konnte gezeigt werden, dass diese Personen sich durch ein regelmäßig eingenommenes Frühstück im Tagesverlauf oft mehr bewegen und daher auch mehr Kalorien verbrannten. Wer also ohne Frühstück eher müde und träge wird, sollte diese Mahlzeit nicht streichen, wer jedoch keinen Unterschied merkt und lieber am Mittag bzw. Abend isst und tendenziell gerne größere Mahlzeiten verspeist, der sollte das Streichen des Frühstücks einfach einmal ausprobieren.
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