Nein ich werde Euch heute nicht erzählen dass Creatin dabei behilflich sein kann die Maximalkraftleistung zu steigern oder Muskeln aufzubauen. Ich werde auch nicht ausführlich darüber berichten, dass es sich bei Kreatin um eine natürliche organische Säure handelt die bei uns allen in der Leber, der Niere und der Bauchspeicheldrüse gebildet wird und das Sie als universelle Energiequelle für muskuläre Energiebereitstellung gilt, da Sie zusammen mit einem Phosphatbestandteil für die Bildung von ATP (Adenosintriphosphat) sorgt. Ihr alle wisst sicher bereits, dass wir Creatin jeden Tag mit Fleisch in Mengen bis 2g aufnehmen auch ohne es zu supplementieren. Jedem sollte außerdem bekannt sein, dass ein normaler Mensch etwa 120-150g Kreatin dauerhaft speichert und das auch ohne größere körperliche Aktivität täglich zwischen zwei und vier Gramm Kreatin verbraucht werden.
Was ihr möglicherweise noch nicht über Creatin wisst erfahrt ihr jetzt.
Fakt 1 - Kreatin verbessert die Leistungsfähigkeit des Gehirn
Wer denkt das Kreatin nur für muskuläre Aktivität von Bedeutung ist irrt sich. Wir benötigen es schon zur Ausbildung des Gehirns im Rahmen der Embryonalentwicklung, danach für eine normale Gehirnfunktion und in diesem Zusammenhang auch für die volle Funktionalität des Nervensystems. Aus Studien ist bekannt, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von Kreatin im Gehirn und der Gedächtnisleistung besteht. Untersuchungen zeigen das Creatin vermag Müdigkeitserscheinungen bei komplexen Rechenaufgaben zu reduzieren. Auch auf die Sauerstoffsättigung des Gehirns scheint das Aufkommen an Creatin eine gewisse Wirkung auszuüben, so bestätigen es Gjedde et al 1999 und Madsen et al 1999.
Damit Creatin ins Gehirn gelangt braucht es die Anwesenheit eines Creatin-Transporters und genau über ihn wird auch die Versorgung des Gehirns gesteuert. Ein Überaufkommen drosselt die Transporterleistung, während ein Mangel dafür sorgt, dass die Transporter auf Hochtouren laufen um zumindest unsere Schaltzentrale und das zentrale Nervensystem zu versorgen.
Eine Studie aus dem Royal Society aus 2003 untersuchte nun die Effekte einer oralen Aufnahme von Kreatin-Monohydrat an insgesamt 45 Vegetariern und Veganern. Warum diese Probandengruppe? Ganz einfach, weil man über ein rein pflanzliche Nahrung kein oder kaum Kreatin aufnimmt. Im Ergebnis der Studie konnte mit der Aufnahme von fünf Gramm Kreatin über sechs Wochen eine signifikante Verbesserung von Fähigkeiten im kognitiven Bereich festgestellt werden. Die Probanden schnitten mit ausreichend Creatin sowohl beim Fluide-Intelligenz-Test als auch beim sprachfreien Multipe-Choice-Intelligenz-Test (genannt Ravens Progressive Matrizen) signifikant besser ab.
Fazit
Eine ausreichende Versorgung mit Kreatin ist nicht wichtig für sie sportliche sondern auch die geistige Performance!
Fakt 2 – Kreatin schaltet sich nicht in die Muskelzellreparatur ein, stört sie aber auch nicht
Aus dem Journal of Strenght and Conditioning Research stammt eine Studie aus 2007 die sich mit dem Einfluss von Creatin auf Muskelschäden befasste, wie Sie besonders nach exzentrischen Maximalbelastungen vermehrt auftreten. Gemessen werden derartige Einflüsse mitunter am Aufkommen von Blutmarkern die auf Muskelschäden hinweisen wie Creatin-Kinase sowie die Laktatdehydrogenase-Aktivität, aber auch am Feedback der ausgewählten Probanden hinsichtlich Muskelkater, Muskelkraft und Beweglichkeit trainierter Muskelgruppen.
Im Ergebnis traten durch eine orale Aufnahme von Kreatin-Monohydrat keinerlei signifikante Unterschiede im Vergleich zu einer Kontrollgruppe auf, denen kein Creatin sondern ein Placebo verabreicht wurde.
Fazit
Ein direkter Einfluss auf Mikrotraumata wie wir Sie uns mit einem Krafttraining selbst zuführen scheint von Creatin nicht auszugehen, weder positiv noch negativ
Resümee
Auch wenn sich Kreatin in der Welt der Sporternährung längst etabliert hat laufen die Forschungen dazu auf Hochtouren weiter. Wir werden in den nächsten Jahren sicher noch etliches Neues über Creatin erfahren.
Quellen
Oral creatine monohydrate supplementation improves brain performance: a double-blind, placebo-controlled, cross-over trial
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18076246
Kommentare (1)
pePe
December 10, 2014 19:51Ist Kreatin nicht ein Tripeptit, welches ähnlich wie BCAA, durch eine Biosynthes im eigenen Körper aus den drei Aminosäuren L-Arginin, Glysin und L-Methionin entsteht? Mein Gedanke in der Sache ist.., wenn ich mein Tagesbedarf durch Ernährung und Sups, an diesen Aminosäuren decke, und der Transporter auch genügend vorhanden ist, müsste mein Körper es doch selber herstellen können.!? Oder ist die gebildete Menge einfach nicht optimal genug?