Burn-Out ist in der heutigen Zeit so blöd es klingen mag schon beinahe eine Modeerscheinung geworden. Wie oft habe ich von Leuten schon gehört oder gelesen, dass Sie Burn-Out haben oder kurz davor stehen und wie oft war es letztlich so, dass sich besagte angeblich Betroffene absolut nicht im klaren darüber sind was es heißt, tatsächlich einen Burn-Out zu erfahren.
Für wirklich Betroffene ist es nicht damit getan mal eine Woche nicht zu trainieren oder früh ins Bett zu gehen. Sich aus einem manifesten Burn-Out wieder heraus zu arbeiten erfordert viel Kraft, Zeit und in vielen Fällen auch professionelle Hilfe, nicht umsonst gibt es inzwischen unzählige Kurse und Selbsthilfegruppen die sich ausschließlich damit befassen. Was viele mit Burn-Out verwechseln ist wenn überhaupt eine anfängliche leichte Überforderung und das Aufkommen des zweiten stark missbrauchten Wortes, dem Stress!
Der heutige Artikel befasst sich mit etwas das voll in diese Kerbe schlägt und sehr greifbar ist, da man die Vorgänge und betroffenen Organe sowie Systeme, Ursachen und Symptome relativ gut benennen kann. Es geht heute um „Adrenal Fatigue“ auch genannt Nebennierenschwäche.
Nebennieren
Bei den Nebennieren handelt es sich um kleine Hormondrüsen die sich auf den Nieren befinden. Rinde und Mark der Nebennieren haben dabei unterschiedliche Funktionen. Das Mark produziert die beiden Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Die Rinde produziert neben Sexualhormonen wie DHEA und Testosteron sowie Mineralkortikoiden wie Aldosteron auch Glukortikoide wie Cortisol. Die Aktivität der Nebennierenrinde unterliegt dem Biorhythmus aber auch den Anforderungen des Alltags und wird über das Aussenden von ACTH von der Hypophyse (einem Teil in unserem Gehirn) gesteuert. Über ACTH werden die Nebennieren stimuliert Stresshormone frei zu gegeben.
Fazit
Die Nebennieren produzieren eine Fülle wichtiger Hormone in unserem Körper, viele davon als Reaktion auf Stress
Stress und Nebennieren
Erfährt unser Körper einen Stresszustand, sorgt dies zu einer vermehrten Sekretion von ACTH und in weiteren Verlauf für eine vermehrte Bildung von Cortisol sowie im zweiten Schritt, gesteuert durch das sympathische Nervensystem auch Adrenalin und Noradrenalin (80:20). Bei langfristigem Stress dominiert überwiegend die erste Reaktion der vermehrten Produktion von Cortisol.
Stress ist immer dann gegeben wenn unser Körper auf irgendeine Art herausgefordert wird:
Kälte
Schmerz
Verletzung
Operation
Infekt
Hypoglykämie (niedriger Blutzucker)
Hypoxie (Sauerstoffmangel)
Emotionen
Temperaturschwankungen
…
Fazit
Etliche Einflüsse auf unseren Körper verstehen sich als Stress und bewirken die Ausschüttung von Stresshormonen aus den Nebennieren
Cortisol – Zu wenig ist schlimmer als zuviel!
Der Buh-Mann der Sportler-Szene (leider…) übernimmt in unserem Körper mehr wichtige Aufgaben als man vermuten würde. Ohne Cortisol sterben wir! Es normalisiert den Blutzucker, wirkt anti-entzündlich, stellt die Gefäße eng und reguliert eben auch Stress.
Adrenal Fatigue tritt nun ein, wenn wir unserem Körper soviel Stress zumuten, dass alles Cortisol aus den Nebennieren diesen nicht mehr in der Lage ist zu kompensieren. Ähnlich wie die Bauchspeicheldrüse bei Insulin in Verbindung mit Diabetes geben auch diese kleinen Drüsen irgendwann vor Erschöpfung auf. Die Folge ist, dass wir anfallendem Stress rein gar nichts mehr entgegen bringen können um ihn auszugleichen. Dass sich ein solcher Zustand fatal auswirken kann könnt ihr Euch sicher vorstellen.
Fazit
Cortisol ist viel öfter unser Freund als wir denken!
Was muss ich tun um mich zu schützen
Der beste Weg sich vor einer Nebennierenschwäche zu schützen ist es, immer auf seinen Körper zu hören. Die Nebennieren geben nicht von jetzt auf gleich auf. Chronischer Stress wirbelt als erstes eine ganze Menge Hormone und somit auch das Wohlbefinden durcheinander.
Andauernde Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, häufige Infektionen, Libidomangel, Schwankungen des Blutdrucks, Verstopfungen, Blähungen, Taubheit der Hände, trockene haut, Akne, Haarausfall und Co. können alle Warnungen unseres Körpers darstellen. Aller spätestens jetzt ist es an der Zeit an den Lebensumständen zu arbeiten. Adrenal Fatigue wird begünstigt durch:
Depressionen
Chronisch niedrigen Blutzucker
Umweltgifte
Schlafmangel
Übermäßig hohen Zuckerkonsum
Übermäßig hohen Kaffee- oder Teekonsum
Glutenunverträglichkeit
Übermäßiges Training
Uvm…
Fazit
Speziell für uns als Sport Community ist wichtig zu wissen, dass zuviel Sport und zu viele Stimulanzien gepaart mit zu wenig Schlaf und zuviel Zucker durchaus eine Adrenal Fatigue herausfordern können. Seit Sportler, seit dies aber bewusst und hört immer auf Euren Körper!
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