Wenn der morgendliche Kaffee Eure Muskeln killt!

Kaffee am Morgen gehört ja schon fast zum guten Ton. Viele kommen erst nach der ersten Tasse Kaffee so richtig in Schwung und sind tatsächlich auch nach Jahren des Kaffee-Dauerkonsums noch der Annahme, dass das enthaltene Koffein Sie jeden Morgen zu neuem  Leben erweckt. Glaube versetzt bekanntlich Berge aber darum soll es heute nicht gehen, sondern vielmehr um eine weitere Eigenschaft die das im Kaffee enthaltene Koffein mit sich bringt. Es besteht eine direkte Verbindung zwischen Koffein und dem Stresshormonaufkommen und genau diese Verbindung sollte man sich speziell morgens etwas näher ansehen um nicht bereits zu Beginn des Tages in eine katabole Falle zu tappen.

Kaffee enthält Koffein

Koffein (auch genannt 1,3,7-Trimethylxanthin) zählt zu den Purin-Alkaloide und tritt mit einem ph-Wert von 6,9 als schwache Base auf. Die Bioverfügbarkeit von Koffein ist sehr hoch angesetzt, Sie liegt bei 90-100%. Wir nehmen Koffein über den Verdauungstrakt ins Blut auf. Bereits nach etwa 30-45 Minuten kann man von der maximalen Blutkonzentration ausgehen. Gerbstoffe in Kaffee können die Aufnahme etwas verzögern, hier sprechen wir jedoch nur von wenigen Minuten. Aufgrund seines lipophilen Charakters kann Koffein ohne jeglichen Transporter ins Gehirn übertreten und auch hier seine Wirkung entfalten. Während eine Gabe vor dem Training etliche Vorteile birgt, muss man sich besonders morgens seine Gedanken über den stimulierenden Effekt auf das sympathische Nervensystem machen der über eine Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin initiiert wird. Bei Adrenalin und Notadrenalin handelt es sich um sog. Katecholamine, die neben einer eigenständigen Wirkung leicht zeitversetzt auch den Cortisol-Level erhöhen. Cortisol hat das vorrangige Ziel,den Blutzuckerspiegel aufrechtzuerhalten. Um an dieses Ziel zu gelangen sind alle Mittel Recht und zwar ohne Rücksicht auf unsere Muskeln. Ein Vorgang der sich Gluconeogenese nennt, zieht Aminosäuren unter dem Einfluss von Cortisol bereitwillig aus den Muskeln ab, um daraus Glucose herzustellen. Dank dieses katabolen Vorgangs kann der Blutzuckerspiegel auf einem konstanten Level gehalten werden. Fazit Kaffee fördert über seinen stimulierenden Einfluss katabole Vorgänge im Körper. Die hierfür verantwortliche Komponente in Kaffee ist das allseits bekannte Koffein.

Aufstehen, eine Tasse Kaffee und ab ins Studio

Morgendliches Nüchterntraining ist gerade zum Fettabbau oder auch im Rahmen einiger Fastenmodelle sehr beliebt. Eine hypokalorische Ernährung, natürlich Low-Carb und dann auch noch das gerade morgens physiologisch hohe Cortisolaufkommen können sehr schnell zur katabolen Falle werden, vor allem wenn zudem noch Stimulanzien über Kaffee aufgenommen werden. Die Voraussetzungen dafür sind eigentlich perfekt! Wenig Glucose im Blut, keine Kohlenhydrate die morgens zum Ausgleich aufgenommen werden und dann noch ein erhöhter Glucose-Verbrauch wie wir ihn über aerob/anaerobes Training auslösen. Das Tüpfelchen auf dem „i“ stellt dann noch die Tasse aufmunternden Kaffees dar, mit der das Aufkommen an Stresshormon auf die Spitze getrieben wird und so in vielen Fällen unphysiologische Mengen auftreten.

Resümee

Ich denke ihr versteht die Ironie in meiner Darstellung. Wer sich einmal genau mit der Hormonkonstellation morgens und den Auswirkungen der Aufnahme zusätzlicher Stimulanzien auseinandersetzt muss eigentlich spätestens jetzt hellhörig werden. Auch wenn er prima schmeckt, aktiviert und belebt, ist der Kaffee am Morgen nicht immer die beste Wahl  für Sportler die Wert auf den Erhalt Ihrer Muskelmasse legen
Tags: Koffein Cortisol

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