Kennst du dieses Szenario? Du startest deine Diät und anfänglich läuft es eigentlich auch super. Von Woche zu Woche verlierst du ein klein wenig mehr Fettgewebe und wirst ein Stück leaner. Perfekt. Die Waage zeigt von der Tendenz her ganz klar in die richtige Richtung. Nämlich nach unten. Doch plötzlich passiert gar nichts mehr. Und das, obwohl du eigentlich nichts geändert hast. Alles ist gleich geblieben. Diät, Training und Disziplin. Es ist unerklärlich für dich. Und aus diesem Grund, übernehmen wir die Aufklärungsarbeit für dich.
Punkt 1: Weniger Gewicht, weniger Verbrauch
Dieser erste Punkt ist eigentlich streng genommen keine wirkliche Anpassung, sondern eine physikalische Grundlage. Wer bereits 10kg an Körpergewicht verloren hat, muss 10kg weniger mit sich herumschleppen und wird demnach weniger Energie benötigen für den gleichen Arbeitsaufwand. Man kann sich einfach vorstellen, dass Hill Sprints mit einer 10kg Gewichtsweste anstrengender sind und die Muskeln härter arbeiten müssen, als die gleichen Sprints ohne die Weste. So ist es nun mal mit der Reduktion von Körperfett auch. Der Gesamtenergiebedarf sinkt. Dies darf jedoch nicht mit der Reduktion der Stoffwechselrate verglichen oder gar verwechselt werden!
Punkt 2: Unterbewusste Kalorieneinsparung
Befinden wir uns in einer Körperfettreduktionsphase, dann müssen wir entsprechend ein Kaloriendefizit eingehen. Wir müssen mehr Kalorien verbrennen als dass wir über die Nahrung zu uns führen. Das wiederum gefällt unserem Körper nicht wirklich. Er versucht daher um jeden Preis den „Output“ zu verringern. Und dies vor allem über eine Reduktion der so genannten Non-Exercise-Activity-Thermogenesis. Oder einfach ausgedrückt, der Alltagsbewegung. Wer schon einmal längerfristig auf Diät war wird bemerken, dass die Beine schwer werden und man sich gut überlegt, ob man die Treppen die man sonst immer nach oben gestiegen ist nicht doch durch den Fahrstuhl ersetzt. Unbewusst bewegt man sich im Allgemeinen weniger. Man sitzt und liegt plötzlich mehr als dass man geht und steht, man parkt näher am Eingang des Supermarkts und sucht verzweifelt die Rolltreppen. All das führt dazu, dass man im Alltag weniger Energie verbrennt und sein Kaloriendefizit dadurch schmelzen lässt! Wer also auf Diät ist tut sich gut, mittels Fitness Tracker oder Schrittzähler sicherzustellen, dass man die Bewegung so wenig als nur irgendwie möglich unbewusst verringert und damit auch sein Kaloriendefizit schrumpfen lässt.
Punkt 3: Die Cortisolfalle
Wer dauerhaft in einem Kaloriendefizit unterwegs ist und zudem noch viel trainiert, der wird zwangsweise mit zunehmend sinkendem Körperfettanteil auch mehr Cortisol ausschütten. Das ist eine physiologisch vollkommen natürliche Reaktion, die man auch so weder verhindern kann noch sollte. Das Problem ist nur, dass wenn die Ausschüttung dieses Stresshormons überhandnimmt und dauerhaft erhöht bleibt, kommt es zu massiven Wasserspeicherungen im Körper, da Cortisol eine hohe Affinität zum Aldosteronrezeptor aufzuweisen hat. Plötzlich verliert man Fett, speichert jedoch auch Wasser. Auf der Waage bedeutet das Stillstand, obwohl sich der Körperfettgehalt eigentlich reduziert hat. Es macht also demnach durchaus Sinn, hin und wieder Diätpausen einzulegen, um das Cortisol wieder in den Griff zu bekommen. Zudem ist bei Diätplateaus auch einfach etwas Geduld gefragt und das Problem erledigt sich dann häufig von ganz alleine.
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