Intervalltraining oder klassisches Cardiotraining?

Diese Frage stellen sich so einige FitnessFreaks wohl immer wieder. Was ist produktiver für den Fettabbau? Was sollte wann und wie eingesetzt werden? Das ist zugegebenermaßen eine nicht ganz unkomplizierte Frage. Denn man muss bei solchen Betrachtungen natürlich auch immer die eigentliche Zielsetzung im Blick haben. Wir wollen uns ganz allgemein die Vor- und Nachteile von HIIT gegenüber klassischem Steady State Cardio für die Zielsetzungen eines typischen FitnessFreaks anschauen.

HIIT für den Fettabbau

HIIT wird gerne als DER Fatburner schlechthin dargestellt. In weniger Zeit mehr erreichen. Das ist die Devise. Zu erreichen soll dies aufgrund eines hohen Nachbrenneffektes sein und diverser hormoneller Wirkmechanismen. Und auch wenn es nicht abzustreiten ist, dass HIIT zu einer enormen Adrenalin- und Wachstumshormonausschüttung führen kann, so ist doch noch lange nicht geklärt, ob das auch tatsächlich in mehr Fettabbau mündet. Denn eine hohe Adrenalin- und Wachstumssekretion führt in erster Linie zu einer gesteigerten Lipolyse. Das bedeutet jedoch nur, dass die Fettfreisetzung aus den Depots gesteigert wird. Mehr verbrannt wird dadurch erstmal nicht. Außerdem ist der Nachbrenneffekt bei kurzen HIIT Sessions erschreckend gering ausgeprägt. Daher kann und sollte man hier nicht all zu viel Fokus darauf legen. Trainiert man nur ein klein wenig länger mit klassischem Cardiotraining, hat man den Vorteil des Nachbrenneffektes bereits wieder eingeholt.

HIIT und die Regeneration

Von FitnessFreaks wird HIIT wie bereits beschrieben in erster Linie dazu eingesetzt, mehr Fett zu verbrennen. Dazu ist aber ein Kaloriendefizit notwendig. Und ein Kaloriendefizit bedeutet auch, das die Regenerationskapazität zu leiden beginnt. Kein gutes Omen für das HIIT. Denn HIIT ist ein ziemlich brutaler Stressor und nimmt das ZNS ganz ordentlich in die Mangel. Das kann schnell dazu führen, dass man sich nicht mehr ordentlich von seinen HIIT Einheiten erholen kann und gleichzeitig dadurch auch noch Leistungseinbußen im Bereich des Krafttrainings riskiert. Und das ist natürlich während der Diät eine absolute Katastrophe. Entsprechend sollte man speziell während der Diät eher dosiert mit seinen HIIT Einheiten umgehen.

Walking als Fatburner Nummer 1

Das Karussell dreht sich weiter. Früher dachte man, lockeres Ausdauertraining mit niedriger Intensität und moderatem Pulsbereich sei ideal für den Fettabbau geeignet. Denn Fett wird schließlich auf aerobem Wege verstoffwechselt. Dann aber kam das HIIT und plötzlich wurde das klassische Cardiotraining belächelt. Walker auf der Straße sowieso. Doch mittlerweile kehrt man häufig wieder zu genau diesem Tun zurück. Denn auch wenn man weiß, dass Walking weniger Kalorien verbrennt und die Fettverbrennung während dem Training eigentlich generell nicht wirklich entscheidend ist, so ist heute bekannt, dass der NEAT Effekt sozusagen Fatburner Nummer 1 ist. Denn man hat nicht nur das Glück, dass sich viel Alltagsbewegung schnell und gut summieren lässt was die Kalorien angeht, sondern dass diese Art des Cardiotrainings auch praktisch keinen negativen Einfluss auf die Regenerationskapazität hat. Gerade im Kaloriendefizit ist das natürlich ein enormer Pluspunkt.

Fazit

Man sollte bei HIIT vs klassischem Cardiotraining nicht in schwarz oder weiß denken, sondern vielmehr abwägen, welche Zielsetzung man genau verfolgt und welche Cardiovariante zu dieser Zielsetzung besser passt. Je höher das Kaloriendefizit, desto mehr Abstand sollte man jedoch vom HIIT nehmen.
Tags: HIIT

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