Wie ist das mit morgendlichem Laufen und dem Frühstück?

Gerade ist Sommerzeit. Während untertags oft heißes und schwüles Klima  herrscht, ist der Morgen nahezu perfekt um sich draußen an der angenehm kühlen, klaren Luft sportlich zu betätigen. Hier fällt die Wahl in vielen Fällen auf eine Laufeinheit. Die Frage die sich in diesem Zusammenhang immer wieder stellt ist, inwieweit es sinnvoll erscheint komplett nüchtern zu laufen, bzw. welche Art der Nahrungsaufnahme vor dem Laufen die Richtige darstellt.

Laufen um zu… ?

Bevor man sich an irgendwelche Strategien heranmacht, sollte bzw. muss man klären, welche Zielsetzung sich hinter dem morgendlichen Lauf versteckt. Auch wenn eine Fitness-Community das sicher nur schwer nachvollziehen kann, gibt es auch Sportlerinnen und Sportler, die mit Laufen einen Leistungssport verbinden. Es dient nicht als Mittel zum Zweck sondern ist das mit dem man eine sportliche Leidenschaft verbindet. Richtigen Läufern geht es darum, Laufzeiten zu verbessern oder den Fettstoffwechsel für anfallende Wettkämpfe wie Marathon oder Ultra-Marathon zu trainieren. Dann gibt es da natürlich die Gruppe derer, die Laufen um damit die Fettverbrennung zu aktivieren, da Sie überflüssigen Pfunden den Kampf angesagt haben. Laufen dient hier als Mittel zum Zweck und hat nur in wenigen Fällen etwas mit Spaß oder Passion zu tun. Fazit Bevor man sich auf eine Ernährungsstrategie festlegt  sollte man der Frage nachgehen, welche Zielsetzung mit morgendlichem Cardio verfolgt wird

Laufen für Leistung

Für die Fraktion der richtigen Läufer ist der Fall klar! Sich nüchtern auf ins Gefecht zu machen hieße ohne Schild und Schwert in die Schlacht zu ziehen. Wer vor hat Laufrekorde zu brechen kommt auch morgens nicht umher, sich mit Nährstoffen zu versorgen. Protein als Makronährstoff ist hier immer im Boot, da mit dem Laufen Proteine abgebaut werden und der Proteinstoffwechsel auf Hochtouren läuft. Ob es dazu nun Kohlenhydrate oder Fettsäuren sein sollen entscheidet sich über den Lauf selbst und wiederum über die jeweilige Zielsetzung. Wer vor hat, seinen Fettstoffwechsel zu trainieren täte falsch daran, sich morgens mit Kohlenhydraten voll zu stopfen da der Körper so nie lernen wird, den Fettstoffwechsel zu adaptieren. Wer morgens vor hat, Zeiten bei Intervall-Läufen oder die Kurzzeitausdauer zu verbessern, sollte in der Tat für etwas zusätzlichen Zucker im Blut sorgen, der dabei hilft gespeichertes Glykogen zu schonen. Fazit Für Läufer stellt Nüchtern-Cardio keine Option dar, egal welche Zielsetzung Sie mit dem anstehenden Lauf anstreben

Laufen für die Fettverbrennung

Auf nüchternen Magen morgens zu trainieren begünstigt einen hohen Stresshormonpegel. Das morgens ohnehin über den Biorhythmus stark erhöhte Cortisol tritt noch dominanter auf und auch Adrenalin als weiteres Stresshormon steigt an. Da es sich bei beiden um katabole Hormone handelt, und da gleichzeitig der Insulinspiegel niedrig ausfällt, begünstigt dies natürlich auch die Fettverbrennung. Auf wissenschaftlicher Seite belegt eine Studie der Universität Birmingham mit 14 Probanden, dass eine morgendliche Cardioeinheit auf nüchternen Magen mehr Fett als Kohlenhydrate verbrennt. Sie bestätigt aber auch, dass in Sachen Leistung mit Frühstück deutlich bessere Werte abgerufen werden können. Was an dieser Stelle oftmals vergessen wird ist, dass Stresshormone nicht nur fett-katabol sondern auch protein-katabol wirken und sogar bereitwillig Aminosäuren aus der Muskulatur abziehen um daraus verwertbare Energie zu machen. Niemand möchte im Rahmen seiner Diät auf Muskelmasse verzichten da Sie es ist, die den Grundumsatz erhält! Fazit Wer es auf die Fettverbrennung abgesehen hat, sollte morgens zwar nicht in vollem Umfang frühstücken, dennoch aber zumindest eine kleine Menge Protein mit niedrigem Insulin-Index aufnehmen um einerseits von abbauenden Hormonen zu profitieren, andererseits aber genug Aminosäuren im Blut vorliegen zu haben um einen Abbau  stoffwechselaktiver Muskulatur im Zaum zu halten.
Tags: Cardio Fettverbrennung Cortisol

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