Vemma Verve – Vorsicht vor dem Energy-Drink der Euch zum Millionär macht

Es geht derzeit wie ein Raunen durch die Presse. Seit 2004 besteht die aus den USA stammende Firma Vemma die nun auch den deutschen Markt ganz gezielt mit Produkten wie dem „gesunden“ Energy-Drink Verve einnehmen möchte. Die einen nennen es Schneeballsystem oder Pyramidensystem und unterstellen damit illegalen Vertrieb, die anderen stellen sich hinter den Begriff „Network-Marketing“ mit dem der Vemma-Vertrieb auch tatsächlich eingetragen ist. Ich habe mich im heutigen Artikel einmal mit Vemma Verve beschäftigt, einerseits natürlich mit dem Produkt selbst und all seinen nutritiven Eigenschaften, andererseits aber auch mit dem, was derzeit vor allen jungen Leuten versprochen wird wenn es darum geht das ganz große Geld zu machen.

Reich werden mit Vemma Verve – So gehts

„Dominik Vemma“ zeigt in seinem Clip eindrucksvoll wie einfach mit dem Vemma-Business eine Menge Geld verdient werden kann. Den Beginn macht die Erstanschaffung von Produkten in Form einer natürlich kostenpflichtigen Bestellung, immerhin muss man das Produkt ja unter die Leute bringen. Verkauft wird Vemma auf dem freien Markt für um die 70 bis 75 Euro für 24 Einheiten, was einem Dosenpreis von etwa 2,90 bis 3,15 Euro entspricht.  Für den Neuling besteh die Aufgabe nun darin, weitere „Vemma-Händler“ sog. Prime-Partner anzuwerben. Für deren Erstbestellung, den sog. „Fast-Start“ erhält er nun je nach Größe der Bestellung einen Bonus ab 10 Dollar, hoch bis 200 Dollar. Zudem erhält er sog. Qualifikationspunkte  die als eine Art eigene Währung für spätere Auszahlungen gelten. Während man den „Fast-Start-Bonus“ also nur einmal bekommt, sammelt man die Qualifikationspunkte mit eigenen Bestellungen sowie mit allen ins Business eingebrachten Händlern und deren Bestellung mit an. Mit dem „Frenzy Bonus“ kann man die Erlöse nochmals steigern wenn man es schafft, innerhalb einer Woche drei neue Partner zu werben. Hier werden zum „Fast-Start“-Bonus nochmals 200 bis sogar 400 extra Dollar versprochen. Weiter geht’s mit dem Cycle-Bonus und der Möglichkeit passives Einkommen zu generieren. Voraussetzung hierfür ist eine festgelegte Eigenbestellung, zudem muss man parallel zwei Teams aufbauen die weitere Punkte sammeln, sprich Bestellungen auslösen. 500 Punkte pro Team und Monat bedeuten nun 100 Dollar Provision. Nach oben sind eigentlich keine Grenzen gesetzt. Wenn Euch interessiert wie es damit weitergeht, seht selbst, die anderen Leserinnen und Leser möchte ich nicht weiter langweilen. Ich denke Euch allen ist spätestens jetzt klar um was es sich bei der Vemma-Verve-Kampagne handelt. Was so mancher als illegales „Schneeballsystem“ betiteln würde, nennt sich hier „Network Marketing“ und damit eine Sonderform des Direktvertriebs mit dem Ziel aus Kunden weitere Vertriebspartner zu machen die wiederum eigene Kunden anwerben. Sog gut wie niemand ist reiner Endverbraucher, jeder Business-Partner wird versuchen aus jedem Käufer einen neuen Partner zu machen mit dem er selbst passiv verdienen kann. Derzeit werden unter dem Slogan „Young People Revolution“ ganz gezielt junge Leute mit Promotion-Veranstaltungen angefüttert und zum Einstieg in die Vemma-Gruppe manipuliert.  In den Köpfen  junger Leute passiert folgendes: Das System wird vorgestellt, erscheint in den ersten Minuten und Schritten noch schlüssig, nachvollziehbar und enorm ertragreich. Irgendwann kapiert man es nicht mehr, ist aber innerlich schon überzeugt, da sich Boni von 100 und 200 Dollar natürlich grandios anhören. Wenn man so möchte, ist es Bauernfängerei mit der man sich nun verpflichtet sieht, für ein wirklich ertragreiches Geschäft immer eine Mindestmenge des Produkts abzunehmen und jeden Freund, Bekannten oder Verwandten mit in das System zu holen. Man bedenke hier zum einen den Verkaufspreis von um die drei Euro pro Dose, was bei weitem kein Schnäppchenpreis ist, zum anderen macht man sich in seiner gesamten Umgebung sehr schnell unbeliebt und irgendwann nur noch unglaubwürdig. Ich selbst durfte vor etlichen Jahren auch schon meine Erfahrungen mit derartigen Systemen sammeln. Bei mir war es nicht mit Vemma, aber ein über beinahe identische Vertriebswege gehandeltes Produkt namens ASEA. Eine eigentlich interessante Thematik, leider aber ein völlig überteuertes Produkt bei dem man als Kunde auf eine Wirkung eher hoffen muss, als Sie tatsächlich zu verspüren, d.h. man hat es verdammt schwer mit den richtigen Verkaufsargumenten zu überzeugen und ist dazu geneigt, zum unbeliebten „Vertreter“ zu werden. Wer sich mit der Materie nicht auskennt, wird geblendet von internationalen Schulungstagen sowie groß angelegten Produktvorstellungen und ehe man sich versieht ist man mitten drin. Ach ja, trotz meines damaligen Versuchs habe ich das große Geld damit nie verdient und schreibe deshalb bis heute Fachartikel. Warum? Weil ich einfach nicht der Typ Mensch bin, der von Haus zu Haus geht und jedem versucht den neuesten „Staubsauger“ aufzuschwatzen. Ist man dazu nämlich bei derartigen Systemen nicht bereit, gewinnt man keinen Blumentopf, keine Boni, kein Team und auch keine passiven Einnahmen sondern nur die Ausgaben für die eigenen Anschaffungen. Sieht man sich im Internet um, findet man zuhauf ähnlich klingende Erfahrungsberichte mit Vemma. Die Rede ist von Leasingverträgen, abgeschlossen für treue Händler auf denen man sitzen bleibt wenn man nicht mehr dazu gehören möchte und das obwohl Vemma anscheinend bestrebt ist, alles an Negativpresse aus dem Internet zu löschen, darum bin ich gespannt wie lange dieser Bericht auf unserem Board bestehen wird J Fazit Das einfach klingende, schwierige und tückische Geschäft mit dem Versuch das schnelle und bequeme Geld zu verdienen endet leider häufig in einer Sackgasse, darum lasst Euch auf derartige Vertriebswege nicht ein auch wenn es auf den ersten Blick noch so lukrativ und einfach erscheint

Vemma Verve  --  Das Produkt

Sieht man sich die Produktanalyse an sticht als allererstes ein Kaloriengehalt von 32 pro 100ml ins Auge, der sich beinahe ausschließlich aus Zucker (Fruchtzucker) zusammensetzt. Pro Dose sind das also 18g Fruchtzucker von denen als flüssige Gabe absolut keine Sättigung ausgehen wird. Ansonsten ist der Drink weitestgehend frei von sonstigen Makronährstoffen oder auch Ballaststoffen. Enthaltene 40 bis 200mg Koffein pro Sorte und 800 bis 100mg Taurin pro Sorte sollen belebend wirken. Hier ist zu sagen, dass ein möglicher Effekt wenn überhaupt nur bei weitestgehend koffeinentwöhnten Personen eintreten wird, die sich an die Varianten mit 200mg Koffein und 1000mg Taurin halten. Der Mineralstoffgehalt ist zu vernachlässigen, interessant wird es dafür bei den Vitaminen die sich aus wasserlöslichem Vitamin C sowie einem Vitamin B-Complex und fettlöslichen Vitaminen A und E zusammensetzen. Da sich in der Portion Verve nur 0,05g Fett befinden, können wir uns bei alleiniger Aufnahme dieses Drinks von den fettlöslichen Vitaminen an dieser Stelle schon wieder verabschieden, da deren Aufnahme nicht stattfinden wird, sofern sich keine Restbestände an Fett aus vorherigen Mahlzeiten mehr im Verdauungstrakt befinden. Dies ist an dieser Stelle aber kein Fehler den nur Vemma macht! Der Gehalt an Vitamin C und B-Vitaminen ist hingegen ansehnlich und wird auch dabei helfen die Vitaminversorgung zu unterstützen. vemma-naehrwerte Interessant wird es noch bei den enthaltenen pflanzlichen Extrakten. Komplett unterdosiert ist leider der entkoffeinierte Grüntee-Extrakt. Mit 26,26mg pro Portion ist keine der dem aktiven Bestandteil EGCG nachgesagten Wirkungen wie eine verstärkte Lipolyse, eine antioxidative Wirkung oder ein Kombinationseffekt mit Koffein zu erwarten. Zur tatsächlichen Wirkung ausgehend von Mangostan-Extrakt und Aloe-Vera Gel lässt sich nicht viel sagen. Auch hier sehen die tatsächlich enthaltenen Mengen sehr gering bemessen aus, so dass man wahrscheinlich von den enthaltenen Wirkstoffen wie Enzymen, Aminosäuren, ätherischen Ölen, Lipasen und Saliysäure kaum profitieren wird, da sie schlichtweg unterdosiert sind. Fazit Unterm Strich erwirbt man mit round about 3 Euro eine große Menge Fruchtzucker, versetzt mit Vitaminen, etwas Koffein sowie Taurin. Ob es sich dabei um einen „gesunden“ Energy-Drink handelt ist Auslegungssache, der Preis ist leider deutlich zu hoch angesetzt

Resümee

Bei Verve von Vemma erkennt man klare Marketingstrukturen. Ein teures Produkt, direkt vertrieben, mit fantastisch klingenden aber teilweise unterdosierten Inhaltstoffen und einer tollen Produktaufmachung. Wer genau hinsieht und sich ein wenig auskennt lässt von der Vemma-Thematik zumindest in Sachen Eigenvertrieb am besten die Finger, ihr tut Euch damit keinen Gefallen!
Tags: Koffein

Kommentare (1)

Jan

July 2, 2015 20:30

Vorab: Ich habe genau dieses Produkt samt Vertriebssystem gesehen so wie diverse andere Network Marketing Konzepte. Für eines habe ich einmal gearbeitet, wobei man selbst aber nie Geld investiert hat und auch dauerthaft nur durch den Verkauf Geld verdienen konnte. Meine Vertriebspartnerschaft habe ich gekündigt, da es sich für mich am Ende nicht rentiert hat (ich bin aber mit einem Plus rausgekommen, zudem musste ich kein eigenes Geld investieren). Dennoch muss ich für Network Marketing und Strukturvertrieb einmal eine Lanze brechen, da ich als mittlerweile Außenstehender da ganz nüchtern rangehen kann. Richtig ist: Man kann damit einen Haufen Geld verdienen und man kann auch viel Mist damit betreiben, wenn man Leute über den Tisch zieht. Falsch ist: Solche Vertriebssysteme sind nicht illegal. Illegal wird es, wenn sich das System NUR dadurch finanziert, dass neue Leute hinzukommen. Theoretisch kann man auch hier Geld durch den einfachen Verkauf verdienen. Die Frage ist: "Zieht der Kunde einen Nutzen aus dem Produkt und findet er den Preis in Ordnung?". Ich kenne einige derartig strukturierte Vertriebssysteme, bei denen die Kunden mit den Produkten mehr als zufrieden sind und diese von sich aus weiterempfohlen haben (ohne, dass darum gebeten wurde!). Ob in diesem Fall die Drinks tatsächlich taugen, kommentiere ich nicht, das soll jeder für sich persönlich entscheiden. Wichtig ist nur: Network Marketing ist nicht illegal. Network Marketing zu nutzen auch nicht. Kunden falsch zu beraten und über den Tisch zu ziehen, das ist illegal. Das liegt aber in den Händen des Vertrieblers und ist nicht systemimmanent. Am Ende muss und darf es nur um den Kundennutzen gehen. Eigennutzen auf Kosten anderer Leute hat da nichts zu suchen.

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