Tabata Training: Maximale Fettverbrennung mit minimalem Zeitaufwand
Zeit ist bekanntlich Geld und leider mangelt es mehr als oft an beidem. Leider gibt es immer Leute, die mit dem Finger auf trainierte Athleten zeigen und behaupten: "„Wenn ich so viel Zeit hätte, dass ich den ganzen Tag trainieren und richtig essen könnte, würde ich auch so aussehen.“"
Diejenigen von euch, die ernsthaft trainieren und schon ein paar Jährchen dabei sind, wissen allerdings, dass dem nicht so ist. Zeit hat niemand – die muss man sich nehmen und in den meisten Fällen füllen diejenigen, die ständig eine Ausrede zur Hand haben, ihre freie Zeit nicht mit knacke-harten Workouts, sondern versacken vor dem PC oder Fernseher bei einem Bier und der begleitenden Tüte Chips.
Konträr zu populären Annahmen leben die meisten Kraftsportler nicht im Studio, sondern ziehen eiskalt ihr Training durch, packen ihre Klamotten und hauen wieder aus dem Kraftraum ab. Wenn ihr etwa in eurem Leben verändern wollt, dann müsst ihr nicht nur eine Schmerztoleranz entwickeln, sondern auch jede Minute außerhalb der Komfort-Zone genießen.
Das Gute an der Sache: Je intensiver wir trainieren, desto weniger Zeit müssen wir investieren, um die gewünschte Veränderung des Körpers herbeizuführen.
Die Kunst & Wissenschaft von intensivem Training
Wenn das Ziel in der Maximierung der Fettverbrennung liegt, dann gelten dieselben Prinzipien: Kurz und schmerzhaft. In diesem Fall reden wir aber von einem guten Schmerz, der euren Körper zur Adaption und Transformation zwingt. Dabei kommt es gar nicht so sehr auf die verbrannten Kalorien beim Training an, sondern darauf, woraus euer Körper seine Energie bezieht, wenn ihr gerade nicht am Eisenstemmen oder Sprinten seid. Bedenkt: Den Großteil eurer Zeit verbringt ihr nicht im Studio, der Rennbahn, dem Rad oder Swimming-Pool und wenn ihr euch einmal den Tageskalorienverbrauch ansieht, dann stellt ihr überraschend fest, dass die meiste Energie eben nicht durch den Sport verbrannt wird, sondern aus den lebenserhaltenden Grundfunktionen des Körpers herrührt (es sei denn ihr sei Leistungssportler und trainiert +2 Stunden am Tag) – aus diesem Grund sind jegliche Bemühungen beim Sport ohne eine angepasste Ernährung wie Perlen vor die Säue! Wir wissen bereits, dass schweres hoch-intensives Krafttraining für eine Störung der Homöostase, dem Gleichgewicht, im Körper sorgt. Nach einer solchen kräftezehrenden Einheit wird nicht nur die Proteinsynthese angekurbelt, sondern auch der Puls für bis 48 Stunden beschleunigt. Generell könnt ihr euch das Ganze so vorstellen, dass euer Body hart daran arbeitet, sein Gleichgewicht zurückzuerlangen. Mit den entsprechenden Trainingsreizen pendelt sich dieses aber, wenn ihr ausreichend Regeneration bietet, auf einem höheren Niveau ein, d.h. euer Körper wird während der Aufbauphase muskulöser und leistungsfähiger und in der Diät definierter. Dies führt dazu, dass der Energieverbrauch selbst nach dem Workout erhöht bleibt – der Stoffwechsel rennt. Der Knackpunkt: Fällt die Intensität erst ab und kommt der Körper zur Ruhe, wird ein Großteil dieses Energiebedarfs über Fettenergie gedeckt. Das Training selbst mag die Glykogenspeicher leeren, aber sobald ihr die Hantel ablegt und die Regenerationsphase einläutet, läuft der Stoffwechsel auch weiterhin auf Hochtouren. Dieses Phänomen kennen wir aus der wissenschaftlichen Literatur als EPOC (engl. „excess post-exercise oxygen consumption“) – oder zu deutsch: Nachbrenneffekt. Und genau dieser Nachbrenneffekt speist sich zu großen Teilen aus Fettakalorien. [4] Kraftsport und Intervalltraining genießen daher gegenüber stumpfen Cardiotraining bei ewig-gleichbleibender Intensität einen Vorteil, denn sie sorgen für einen erhöhten Kalorienverbrauch, während wir gerade nicht trainieren.Die Alternative zu Cardio und HIIT: Tabata
Auch wenn vermutlich viele von uns das Training im Studio oder daheim genießen und ihren Spaß daran haben, hört für viele die Freude auf, wenn es darum geht von der Muskelaufbauphase in die Definition zu wechseln, weil sich im Laufe mehrerer Monate die Fettkilos angesammelt haben. Das ist spätestens auch der Zeitpunkt, an dem die meisten Sportler überlegen Cardiotraining ins Programm aufzunehmen. Wer sich nicht mit dem Gedanken anfreunden kann stundenlang auf dem Cross-Trainer zu laufen oder sich auf dem Ergometer abzustrampeln, aber dennoch nach einer Möglichkeit sucht, um die Fettverbrennung zu maximieren, für den gibt es zwei Exit-Strategien aus dem Hamsterrad:- High Intensity Interval Training als Ausdauersport
- Tabata-Training
Tabata Training: Was steckt dahinter?
Bei Tabata Training handelt es sich um ein Trainingskonzept, welches dem HIIT nicht unähnlich ist. Die einzelnen Einheiten sind aber in der Regel intensiver und vor allem kürzer, so dass man sie ideal - verteilt im Tagesverlauf - einbauen kann. Ob morgens nach dem Aufstehen, in der Frühstücks- und Mittagspause, zwischen Terminen oder Ortswechseln: Da die Einheiten oft nicht länger als 5 -10 Minuten pro Durchgang brauchen, gilt die typische Ausrede „Keine Zeit“ einfach nicht mehr. Die einzige Voraussetzung, die ihr für Tabata mitbringen müsst, ist eine mehr oder weniger masochistische Ader, denn wie ich eingangs bereits gesagt habe:- Je kürzer des Workout, desto intensiver muss es sein (oder umgekehrt).
Tabata Training: Jederzeit, überall
Die Studien von Herrn Tabata wurden zwar originär an Fahrradergometern durchgeführt, [1][2] allerdings gehe ich nicht davon aus, dass hier jemand eine solche Gerätschaft in der Hosentasche mit sich herumschleppt. Das ist aber auch gar nicht nötig, denn damit diese mobile & flexible Trainingsmethode Wirkung zeigt, ist nur eines Entscheidend: maximale Intensität. Das heißt: Ihr könnt eine Tabata-Einheit prinzipiell überall und jederzeit durchführen. Laufen, Fahrradfahren, Schwimmen, Seilspringen, Training mit Körpergewichtsübungen usw. usf. Das Ablaufschema sieht dann wie folgt aus:- Warmmachen für 1-2 Minuten
- 1. Zyklus: 20 Sekunden maximale Leistung, gefolgt von einer 10-sekündigen Pause
- 2. Zyklus: 20 Sekunden maximale Leistung, gefolgt von einer 10-sekündigen Pause
- 3. Zyklus: 20 Sekunden maximale Leistung, gefolgt von einer 10-sekündigen Pause
- 4. Zyklus: 20 Sekunden maximale Leistung, gefolgt von einer 10-sekündigen Pause
- 5. Zyklus: 20 Sekunden maximale Leistung, gefolgt von einer 10-sekündigen Pause
- 6. Zyklus: 20 Sekunden maximale Leistung, gefolgt von einer 10-sekündigen Pause
- 7. Zyklus: 20 Sekunden maximale Leistung, gefolgt von einer 10-sekündigen Pause
- Cool-Down
- Klimmzüge: im 1., 3., 5. Und 7 Zyklus
- Liegestütze: im 2.,4. und 6 Zyklus
- Prisoner-Squats: im 1., 3. Und 7 Zyklus
- Burpess: im 2. und 6. Zyklus
- Klimmzüge: im 4. und 8 Zyklus
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