Ich nehme Mal an das jeder von Euch eine Körperwaage zuhause hat. Egal ob manuell oder digital, mit oder ohne Fettmess-Funktion bestückt, jeder möchte in regelmäßigen Abständen von seiner Waage erfahren, wie sich sein Körpergewicht verändert. Die Frage die sich dazu stellt ist, inwieweit diese Information für FitnessFreaks überhaupt wichtig ist, welche Bedeutung man einer Veränderung des Körpergewichts beizumessen hat und ob möglicherweise schon der Vorgang des Wiegens über die Kenntnis des aktuellen Körpergewichts dabei helfen kann sein „Wohlfühlgewicht“ zu erlangen bzw. zu halten? Eine neue Studie befasst sich genau mit diesem Thema!
Tückisches wiegen
Auf den ersten Blick ist es eigentlich für die Katz sich zu wiegen. Was sagt wiegen denn schon aus? Mein Körpergewicht verändert sich nach oben oder nach unten! Unqualifizierter kann eine Aussage eigentlich gar nicht sein weil ich darüber rein gar nichts darüber erfahre, wie sich mein Körper tatsächlich qualitativ verändert.
Weniger Gewicht auf der Waage kann bedeuten, dass ich gut gearbeitet und Fett verloren habe, kann bedeuten das ich gerade aus der Sauna komme oder schon seit einigen Tagen wenig trinke oder aber das ich aufgrund radikaler Maßnahmen in Sachen Training und/oder Ernährung an Muskulatur eingebüßt habe. Genauso ist es wenn sich der Zeiger der Waage nach rechts bewegt. Lagere ich gerade nur mehr Wasser ein, war ich heute noch nicht auf dem Klo, baue ich gerade Muskeln auf oder ist es doch nur Fett das sich vermehrt um meine Hüften breit macht.
All das bleibt im Verborgenen wenn man sich an die Waage als alleiniges Kontrollkriterium für sportliche Fortschritte hält. Noch schlimmer wird das Ganze wenn zu den unqualifizierten Ergebnissen noch Anwendungsfehler kommen. Wer sich einmal morgens bei sich zu hause, einmal mittags in der Apotheke und ein drittes Mal abends im Fitness-Club wiegt tut dies zu drei verschiedenen Zeitpunkten und an drei verschiedenen Geräten. In Summe ergeben sich unzählige Konstellationen welche die Einzelergebnisse nicht vergleichbar machen und damit nichts tun außer zu verwirren.
Ihr seht, Fehler können schon bei der Anwendung gemacht werden, selbst wenn man alles richtig macht erhält man durch regelmäßiges wiegen aber dennoch „Alles nichts Oder“-Aussagen mit denen man als Sportler nicht wirklich etwas anfangen kann, weshalb man hier neben der Waage als Kontrollmedium zudem auf andere Methoden und Gerätschaften wie das Maßband, Caliper, BIA (Bio Impendanz Analyse) oder den schnöden Blick in den Spiegel zurückgreift. Geht mein Gewicht nach oben, zeitgleich habe ich mehr Brustumfang bei gleichem Taillen- und Hüftumfang sowie konstante Millimeter beim Caliper kann ich schon sehr viel eindeutiger sagen das ich gut gearbeitet habe.
Fazit
Wer sich selbst kontrollieren möchte, sollte auf keinen Fall auf die Waage als alleiniges Kontrollmedium setzen. Es bedarf neben der rein quantitativen Aussage der Waage eines zusätzlichen Einblicks in die Qualität der Gewichtsveränderung
Regelmäßiges Wiegen und visuelles Feedback effektiv für Reduktionsdiäten
Mit dieser Überschrift lässt sich in einem Satz das Ergebnis zweier Studien zusammenfassen. Forscher untersuchten an je zwei Probandengruppen inwieweit regelmäßiges (tägliches) Wiegen bzw. zusätzliches visuelles Feedback (der Blick in den Spiegel) den Diätverlauf sowie die Zeit nach der Diät positiv beeinflusst. Gruppe 1 setzte sich aus Erwachsenen zusammen die gerade am abnehmen waren, Gruppe 2 hatte das Abnehmen schon hinter sich und versuchte das erlangte Gewicht zu halten. Der markanteste Satz aus beiden Studien lässt sich wie folgt zitieren:
„Most important, higher weighing frequency was associated with greater 24-month weight loss or less weight gain“
Zwar erfährt man aus der neueren der beiden Studien, dass der Vorteil im zweiten Jahr nach der Diät abflacht, dennoch sind die Unterschiede zumindest während der Diät und auch 1 Jahr danach signifikant.
Resümee
Bei aller Negativkritik zu Wiegen und dem Wiegewahn wie viele ihn betreiben scheint es dennoch zumindest im Rahmen einer Reduktionsdiät von Vorteil zu sein, sich regelmäßig auf die Waage zu stellen und zudem visuelles Feedback einzuholen. Wichtig ist es dennoch zu wissen wie man mit den Ergebnissen richtig umzugehen hat, um sich wegen 500g mehr oder weniger nicht verrückt zu machen
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