„Muskeln wachsen im Schlaf“ – was soll man von diesem Satz halten? Eigentlich quälen wir uns ja im Fitness-Club ab damit unsere Muskeln wachsen, wir versuchen genug Kalorien sowie Protein auf zu nehmen und meiden Fast Food um den gleichzeitigen Aufbau von unschönen Fettdepots zu minimieren. Eigentlich sollte das doch genügen um zu wachsen oder etwa nicht?
Falsch gedacht!
Gerade Schlaf zählt zu den wichtigsten Komponenten wenn es darum geht Muskeln auf zu bauen. Der Grund hierfür liegt in der essentiellen Bedeutung der täglichen Nachtruhe für unsere Existenz. Aber lasst mich Euch einige Dinge über Schlaf erzählen um das Ganze zu verdeutlichen…
Was ist Schlaf
Schlaf ist ein sich wiederholender rhythmisch wiederkehrender Erholungsvorgang. Den Rhythmus bzw. den Impuls zu Wachheit und Schlaf gibt die sog. zirkadiane Rhythmik oder anders ausgedrückt unser Biorhythmus. Er ist grundlegend an den Sonnenstand angepasst und beeinflusst nicht nur den Schlaf-Wach-Rhythmus sondern auch den Blutdruck, die Körpertemperatur, den Stoffwechsel und die Produktion bestimmter Hormone.
Warum schlafen wir?
Schlaf dient nicht nur der Augenhygiene. Während wir schlafen spielen sich in unserem ganzen Körper regenerative Vorgänge ab die uns für anstehende Anforderungen des nächsten Tages vorbereiten. Regeneration beläuft sich in dem Sinne nicht nur auf körperliche Erholung sondern auch auf geistige Hygiene. Im Schlaf sortiert sich unser Gehirn, verarbeitet bestimmte Reize und Signale, entsorgt unnötige Gedanken und kalibriert sich neu um in einer Art Homöostase (Gleichklang) mit der Außenwelt zu existieren. Schlaf hat den Vorteil, dass wir zu dieser Zeit keine Nahrung aufnehmen und somit auch unser Verdauungssystem sich mit sich selbst und diversen Reparaturmaßnahmen beschäftigen kann. Ein niedriger Ruhepuls und ausbleibende körperliche Betätigung ermöglichen dies auch für die sonstigen Organe bzw. das Herz-Kreislaufsystem. Letztlich muss sich auch unser Nervensystem von den Strapazen des Tages erholen und nimmt sich die Zeit dafür nachts wenn weniger Signale und Befehle verarbeitet werden müssen.
Muskeln wachsen im Schlaf
Da das Wort Regeneration im Schlaf groß geschrieben wird liegt nahe, dass sich auch der Muskelapparat nachts erholt. Muskelwachstum und in diesem Zusammenhang eine erhöhte Proteinsynthese die für den Aufbau von Proteinstrukturen sorgt wird nachts hauptsächlich von Wachstumshormon initialisiert. Aus diesem Grund ist es auch genau diese Tageszeit in der wir alle, bedingt durch die zirkadiane Rhythmik, ein Tagesmaximum an Wachstumshormon ausschütten.
Training ist dazu da Muskelfasern zu strapazieren und Mikrotraumen zu erzeugen deren Reparaturanforderung ans Gehirn gemeldet wird wo wiederum sog. hypertrophiespezifische Signale ausgesendet werden. Hypertrophie, das Dickenwachstum der Muskulatur soll den belasteten, zerstörten Muskel an die höhere Anforderung anpassen. Genau dieser Vorgang findet tatsächlich nachts unter oben genannten Bedingungen statt, also in Ruhe mit erhöhtem Wachstumshormon und dadurch bedingt erhöhter Proteinsynthese. Damit diese allerdings reibungslos von Statten gehen kann ist es wichtig, sich tagsüber mit ausreichend und vor allem richtigen Nährstoffen zu versorgen. Eine gewisse regenerative Vorarbeit leistet man zwar bereits nach dem Training durch die gezielte Aufnahme bestimmter Nährstoffe, der Großteil der Regeneration und damit auch des Muskelwachstums ist aber tatsächlich der Nachtruhe vorenthalten
BESTÄTIGT
Muskeln wachsen im Schlaf!
Da es zum Thema Schlaf, Schlafdauer und vor allem den Auswirkungen von zu wenig aber auch zu viel Schlaf eine Menge zu erzählen gibt, werde ich den heutigen Artikel zwar beschließen, mich aber in den nächsten Tagen noch einmal mit einer anderen Sichtweise zum Thema Schlaf melden.
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